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本帖最后由 calvinlee 于 2009-12-28 12:47 编辑
Also ich kenne ziemlich viele Chinesen und früher oder später kommt man irgendwie auch auf das Thema Politik. Ich wollte mal fragen, was ihr dabei so für Erfahrungen gemacht habt und vor allem, ob ihr es teilweise für "gefährlich" haltet, möglicherweise mit den falschen Leuten zu viel Negatives über die KP zu sagen (dazu weiter unten).
Also ich habe mittlerweile festgestellt, dass fast alle Chinesen (mit wenigen Ausnahmen), zumindest nach außen hin, voll und ganz überzeugte Anhänger der Regierung sind. Nach dem Motto "Ich liebe China, China ist die KP und die KP ist China, also liebe ich auch die KP". Was mich dabei verwundert hat, war, dass dies selbst bei den Chinesen der Fall ist, die sehr offen sind und länger in Europa gelebt haben. Dabei können sie nach außen hin noch so offen und modern wirken, aber fast jeder ist Anhänger der Partei und findet, dass Mao so 伟大 war...
Warum ich das so seltsam finde, ist einfach, weil die meisten Chinesen, die ich in Europa kenne, spätestens hier mit neuen Informationen in Kontakt kommen, die sie eigentlich mal zum Zweifeln bringen müsste. Dabei hat sich offensichtlich bei den meisten so stark die Meinung festgesetzt, dass der Westen eh nur Lügen verbreite.
Ich hatte schon einige Diskussionen, meistens ging es um Mao. Ich war geschockt von dem Personenkult, den manche zeigen: Wenn ich nur sagte, dass ich es nicht nachvollziehen kann, dass China Mao immer noch so verehrt, weil ich einfach seine Fehler für so schwerwiegend finde, dass man nicht mehr von einem tollen Führer reden kann. Wir sagen doch auch nicht: "Hitler hat zwar Millionen von Menschen umgebracht, aber immerhin hat er Autobahnen gebaut und Arbeitsplätze geschaffen." (den Vergleich habe ich natürlich nicht gebracht, und mir ist auch schon klar, dass es große Unterschiede zwischen Hitler und Mao gibt).
Alleine diese Aussage, dass ich Mao nicht für so einen tollen Typen halte, hat bei einer Person sogar zu Tränen geführt... Andere werden einfach nur total wütend und meinen sofort, ich würde China ja eigentlich hassen, blabla. Ich würde ja denlen, dass dies nur Extremfälle seien, aber ich beziehe mich hier nicht auf 2 oder 3 Chinesen, sondern eher auf 50. Und darunter waren auch einige, die ich als wirkliche Freunde bezeichne, und die trotzdem für einige Stunden wirklich sauer auf mich waren, nur weil ich der Partei kritisch gegenüber stehe.
Eigentlich vermeide ich das Thema bei denen, die ich nur entfernter kenne, aber ich habe so eine Macke, dass ich immer zu allem meine Meinung sagen muss und das nicht einfach so schlucken kann Wenn mir z.B. jemand wieder von den "verdammten Japanern" erzählt, die ja immer ihre Geschichtsbücher fälschen und die Vergangenheit überspielen wollen, kann ich es mir meistens nicht verkneifen, zu sagen, dass China doch im Grunde genommen nicht viel besser ist (1989, wirkliche Ausmaße von Maos glänzenden Ideen, usw).
Das Gleiche gilt, wenn mir Chinesen ihr Leid klagen, wie böse die armen Minderheiten in China doch sind und wie gut sie es doch hätten. Wenn man dann sagt, dass es genug Unzufriedene dort gibt, heißt es nur, dass ich das ja nicht beurteilen könne, weil ich schließlich nicht selber dort sei. Auf meine Frage, ob sie denn selber schonmal in Xinjiang gelebt hätten, kommt dann nur wieder eine aggressive Reaktion oder bei manchen sogar der Vorwurf, China spalten zu wollen
Wie gesagt, ich fange normalerweise die Diskussionen über Politik eher ungern an, weil es immer sehr heikel ist und man deren Standpunkt eh nicht ändern kann.
Habt ihr auch dieselben Erfahrungen gemacht oder stoße ich nur auf die ganz extremen Fälle
Das extremste war übrigens eine Person, die ich aber Gott sei dank nicht weiter kenne, mir über Xiaonei, so etwas wie Facebook, geschrieben hat, ich sollte jeden töten, der China spalten will So was ist mir aber auch nur einmal passiert, und sowas halten selbst meine noch so parteifreundlichen Freunde für psychopathisch.
Ausnahmen kann ich bisher an einer Hand abzählen, sind also ca. 10%, die mir offen gesagt haben, dass sie die Schnauze voll haben von der jetzigen Situation usw. Eine davon lebt nun in Deutschland und meinte, dass sie hier erst erfahren hätte, wie schlimm die Diktatur eigentlich ist ud dass Mao kein Held, sondern ein Monster gewesen sei, obwohl sie ihn früher in China förmlich verehrt hatte. Diese Ausnahmen meinten allerdings zu meiner Verwunderung, dass extrem viele Chinesen die Partei nicht mehr abkönnten. Deswegen vermute ich, dass viele Chinesen Ausländern gegenüber einfach nicht die Missstände zugeben wollen, weil sie zu stolz auf ihr Land sind.
Wie stehen die Chinesen, die ihr so kennt, oder ihr selber, wenn ihr welche seid, zu der Partei? Interessant wären vor allem Meinungen von festen FreundINNen bzw. Ehepartnern oder sonstigen engen Freunden, da man von denen schließlich eine ehrlichere Aussage erwarten kann...
Was ich vorhin meinte, bezüglich Gefahren, mit Chinesen zuviel über Politik zu reden: Da es ja in China keine wirkliche Meinungsfreiheit gibt, habe ich mich schon öfter gefragt, ob es Auswirkungen haben könnte, wenn ich zu sehr über die chinesische Regierung ablästern würde (was ich mir immer, so gut es geht, verkneife, nur ein paar zumindest aus meiner Sicht eher "harmlose" Kommentare, zB. dass ich Mao nicht so toll finde, etc). Also, nehme man mal an, man würde richtig loswettern gegen die Partei und man vielleicht die falsche Person getroffen hat, könnte das sogar Auswirkungen auf zukünftige Visa haben?
Wenn man sich auf den Tiananmen-Platz stellt und irgendwas unpassendes ruft, war es das, denke ich, mit dem Visum. Wie ist das, wenn es im privaten Rahmen stattfindet, aber derjenige vielleicht ein hohes Parteimitglied wäre. Und vor allem, interessiert es die überhaupt, wenn ein wenig einflussreicher Durchschnittsbürger so etwa vom Stapel lässt oder konzentriert man sich eher auf die, die auch wirklichen Einfluss haben?
So, das wäre es erstmal mit dem Roman. Nochmal zur Zusammenfassung, mich würden eure Erfahrungen mit der Einstellung von Chinesen gegenüber der Partei und Mao interessieren und eure Einschätzung, inwiefern man mit Leuten, mit denen man nicht eng befreundet ist, "gefahrlos" über Politik reden kann
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