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本帖最后由 碧螺春 于 2009-12-31 17:11 编辑
Ergänzungen
Schorle, gekürzt aus: Schorlemorle: Die seit dem 18. Jh. zuerst als Schurlemurle' in Niederbayern bezeugte Bezeichnung für ein Mischgetränk aus Wein und Mineralwasser ist unsicherer Herkunft. Das Wort ist vielleicht eine sprachspielerische Bildung wie die schon für das 16. Jh. bezeugten Bezeichnungen für Bier scormorrium in Münster und Murlepuff in Straßburg. Beachte dazu auch das im Südd. seit dem 16. Jh. bezeugte Schurimuri aufgeregter, hektischer Mensch und das älter niederd. Schurrmurr Mischmasch.
Boulevard Die Bezeichnung für breite [Ring]straße ist aus frz. boulevard entlehnt. Dies stammt seinerseits aus mniederl. bolwerc, das dt. Bollwerk entspricht. - Die Ringstraßen verlaufen oft im Zuge alter Stadtbefestigungen.
Flitterwochen: Die zuerst im 16. Jh. bezeugte Bezeichnung für die ersten Ehewochen gehört zu einem wohl lautmalenden mhd. vlittern flüstern, kichern, liebkosen, mit dem sich ahd. flitarezzen schmeicheln vergleicht. Die Flitterwochen sind also Kosewochen. Erst nach dem Untergang des Verbs wurde das Substantiv vom Sprachgefühl mit Flitter' wertloser, vergänglicher Tand (vgl. flittern) verbunden.
Katarrh Schleimhautentzündung (mit meist reichlichen Absonderungen): Das seit dem Beginn des 16. Jh.s bezeugte Fremdwort galt in der älteren Medizin speziell zur Bezeichnung des Schnupfens. Es ist aus lat. catarrhus entlehnt, das seinerseits aus griech. katárrhous Schnupfen stammt. Die wörtliche Bedeutung des griech. Wortes ist Herabfluß (zum Grundverb griech. rhein fließen; über die weiteren Zusammenhänge vgl. den Artikel Rhythmus). Nach antiken Vorstellungen ist ein aus dem Gehirn herabfließender Schleim die Ursache dieser Krankheit. - Eine volkstümliche, in Leipziger Mundart erfolgte Eindeutschung des Wortes Kartarrh vermutet man in 2Kater Katzenjammer, das im 19. Jh. begegnet und durch die Studentensprache populär wurde. Allerdings ist das Wort dann zumindest volksetymologisch an 1Kater männliche Katze angeschlossen worden, wie überhaupt der alkoholische Rausch mit seinen Nachwirkungen gern scherzhaft mit Tiernamen bezeichnet wird (vgl. z. B. Affe').
Vogel: einen Vogel haben (ugs.): nicht recht bei Verstand sein: Der Alte hat 'nen Vogel, das viele Geld für eine Weltreise kriegt der nie zusammen. »Wenn ich Unteroffizier wäre, würde ich erst noch bei den Preußen bleiben und kapitulieren.« »Haie, du hast glatt einen Vogel« (Remarque, Westen 61).
-Diese und die folgende Wendung gehen wahrscheinlich auf den alten Volksglauben zurück, daß Geistesgestörtheit durch Tiere (Vögel) verursacht wird, die im Gehirn des Menschen nisten.
Hundstage die Tage vom 24. Juli bis zum 23. August (15. Jh., mhd. hundetac und huntlich tage; Lehnübersetzung von lat. dies caniculares; die Tage, an denen es gewöhnlich sehr heiß ist, haben ihren Namen daher, weil sie unter dem Sternbild canicula, dem Hund des Orion, stehen).
Sau: unter aller Sau (derb): unbeschreiblich schlecht: Meine Schrift war unter aller Sau (Kempowski, Immer 76). Die Richtung war schlecht, der Vordermann unzulänglich, die Haltung unter aller Sau (Kirst, 08/15, 808).
-»Sau« steht in dieser Wendung für etwas sehr gering Geachtetes, vgl. auch »säuisch« im Sinne von »sehr schlecht, hundsmiserabel«. Möglicherweise ist die Fügung in dieser Form in Analogie zu »unter aller Kritik« oder »unter aller Kanone« entstanden.
Eule: Eulen nach Athen tragen: etwas Überflüssiges tun: Ihm ein Buch über Uhren schenken, hieße Eulen nach Athen tragen. Er gehört doch der Chronometrischen Gesellschaft an und besitzt die einschlägige Literatur.
-Die Redensart ist griechischen Ursprungs. Bei den alten Griechen galt die Eule, die in und um Athen häufig vorkam, als ein Sinnbild der Weisheit und war Attribut der weisen Göttin Athena, der Schutzgöttin Athens.
Geld: Geld stinkt nicht: auch unrechtmäßig oder auf unmoralischem Wege erworbenes Geld erfüllt seinen Zweck: Sein ungeheuerer Reichtum stammt aus illegalen Waffenverkäufen und aus dem Drogenhandel, aber das kümmert ihn wenig - Geld stinkt nicht.
-Von dem römischen Kaiser Vespasian wird überliefert, daß er von seinem Sohn getadelt worden sei, weil er die römischen Bedürfnisanstalten mit einer Steuer belegt hatte. Darauf habe der Kaiser seinem Sohn das so eingenommene Geld unter die Nase gehalten und ihn gefragt, ob es streng rieche. Die lateinische Feststellung »non olet« (es stinkt nicht) ist der Ausgangspunkt der uns heute geläufigen Redensart.
Korb: sich einen Korb holen; einen Korb bekommen/erhalten/kriegen: 1. eine abschlägige Antwort auf einen Heiratsantrag erhalten: Bei der reichen Witwe hat sich schon mancher einen Korb geholt. 2. abgewiesen werden: Als er sie zum Tanzen aufforderte, erhielt er einen Korb. Gerade die treuesten unter den Lufthansa-Kunden, Manager, Geschäftsleute, Journalisten und Techniker, erhalten am häufigsten einen Korb (Spiegel 49, 1976, 102).
-Diese Wendung geht auf einen alten Brauch zurück: In früheren Zeiten ließ sich in manchen Gegenden der Bewerber um die Gunst einer Frau von ihr in einem Korb zum Fenster hinaufziehen; wollte eine Frau zum Ausdruck bringen, daß sie den Bewerber ablehnte, so sorgte sie dafür, daß der Boden des Korbes durchbrechen mußte. Später wurde es auch üblich, einem abgewiesenen Freier einen kleinen Korb ohne Boden zu überreichen.
Löffel: den Löffel abgeben/hinlegen/fallen lassen/wegschmeißen (ugs.): sterben: Das dauert noch ein bißchen, bis euer alter Großvater den Löffel fallen läßt! Der Soldat stirbt auch nicht, er fällt, oder er hat den Löffel weggeschmissen (Penzoldt, Mombour 13). ... ich hätte nie im Leben freiwillig den Löffel abgegeben (Plenzdorf, Leiden 147).
-Der Löffel steht in dieser Wendung für die lebensnotwendige Tätigkeit des Essens. Das Ende des Lebens wird verhüllend als Ende der Nahrungsaufnahme umschrieben. |
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