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发表于 2013-1-27 22:16
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2013-01-25
25. Januar 2013 10:43 Zweiter Jahrestag des Arabischen Fruehlings
Was von der Revolution bleibt
Die arabische Welt findet keinen Frieden: Tunesier, Libyer und Syrer wollen sich nicht arrangieren达成统一意见, in AEgypten stecken处于 Muslimbrueder und Saekulare im Grabenkampf阵地战. Das Land fuerchtet sich vor Gewaltexzessen暴力过度, gerade am zweiten Jahrestag周年纪念日 der Revolution. Manche fragen sich, wem die Aufstaende 暴动genutzt haben - außer al-Qaida und anderen Steinzeitkriegern.
Gibt es Deprimierenderes更令人沮丧的 als den zweiten Jahrestag einer Revolution? AEgyptens Medien und Politiker beschwoeren die glorreichen Tage des Mubarak-Sturzes, aber viele Menschen koennen die Phrasen空话 nicht mehr hoeren. Die Waehrung schmilzt, die Preise steigen, die Wirtschaft aechzt呻吟. Hooligans暴徒 blockieren Metrostationen und Nil-Bruecken, um harte Urteile fuer die Toten bei Fußballkrawallen 暴乱zu erzwingen. Auf dem Tahrir-Platz gibt es am Donnerstagabend erste Zusammenstoeße冲突, das Land fuerchtet Exzesse, schlimmer noch: endlose Agonie垂死挣扎. Die Revolution kommt manchen so vor wie Giuseppe Tomasi di Lampedusas "Leopard" die Ehe: Ein Jahr Feuer, 30 Jahre Asche.
Politisch herrscht Grabenkampf, das macht es nicht besser. Sie muessten teilen共享 lernen, die Muslimbrueder und die Saekularen. Keinem gehoert das Land, keiner darf dem anderen mit Vernichtung消灭 drohen, so groß der ideologische意识形态的 Widerwillen反感 auch ist. Gewiss waere es unter Modernisierungsgesichtspunkten begrueßenswert值得赞赏 und zudem eine Sensation冲击/轰动, wenn die Islamisten伊斯兰信徒 in AEgypten, der Wiege 摇篮der Muslimbrueder, politisch besiegt击败 wuerden.
Nach einem halben Jahr an der Regierung werden die Muslimbrueder weniger geliebt als sie sich wuenschen. Sie organisieren politische Mehrheiten und siegen dank der politischen Dummheit ihrer Gegner. Aber sie begeistern nicht. Christen, Saekulare und viele Frauen betrachten sie als Feind. Praesident Mursi und die Muslimbrueder wiederum investieren einen Großteil ihrer Energie in die Eroberung eines stoerrischen顽固的 Apparates组织, in den Kampf gegen echte oder vermeintliche 臆想的Mubarak-Getreue追随者, in die Konsolidierung巩固 der Macht.
Die Muslimbrueder werden nicht verschwinden, so wenig wie die Anhaenger eines offenen Lebensstils. Selbst der in den Augen der Islamisten so zersetzende腐化 Einfluss des Westens – Saekularismus政教分离, universale Rechte, ein aufgeklaerterer进步的 Kulturbegriff - wird sich nur mit offener Repression镇压 ausloeschen熄灭 lassen. Das kann passieren. In den Laendern der ehemaligen Sowjetunion kann man studieren, dass autoritaere Rueckfaelle复发 nie ausgeschlossen sind. Die Russen wurden nach einer berauschenden麻醉 Selbstbefreiung 解放zermuerbt折磨/消耗 durch Not贫困, Kriminalitaet犯罪 und Demuetigungen屈辱. Irgendwann galt Demokratie als Schimpfwort, und die erschoepften精疲力竭的 Massen begrueßten einen neuen Autokraten独裁者
Das UEbel wurzelt im vorrevolutionaeren Unrecht
Angesichts des arabischen Missvergnuegens不满 fragen sich manche also, wem die Aufstaende genuetzt haben außer al-Qaida und anderen Steinzeitkriegern, die in geschwaechte Staaten wie Syrien und Mali einfallen, Waffen horten储藏, frische Verbuendete gewinnen, Amerika und Europa auf immer neue Weise gefaehrlich werden. Haetten die AEgypter oder Tunesier sich und der Welt nicht viel erspart, wenn sie sich mit den Autokraten arrangiert haetten? Und wenn schon ein paar Islamisten in Wuestengefaengnissen verschwanden - ohne Prozess, ohne Urteil, ohne Aussicht auf Entlassung? Das koennen sich manche Saekulare und die wieder aktiven Mubarak-Getreuen noch immer gut vorstellen.
Die historische Wahrheit ist: Offenbar wollten die AEgypter und Tunesier sich nicht arrangieren, nicht einmal die Libyer und Syrer. Zugegeben, die Bilanzen sind trueb, aber das UEbel wurzelt im vorrevolutionaeren Unrecht. Die Tuareg wurden herumgestoßen居无定所, bis Libyens Gaddafi sie umarmte. Nach seinem Sturz paktierten达成一致 sie mit den Islamisten in Mali, nun vielleicht mit den Franzosen, vielleicht kehren sie nach Libyen zurueck. In Syrien war die Harmonie der Voelker und Religionen erzwungen, nicht Ergebnis eines Ausgleichs. Und: Die Drohung vor einem Gottesstaat 神权政体war fuer Arabiens Autokraten ein Joker. Der stach刺痛 immer, wenn sie die religioesen Gruppen gegeneinander ausspielen wollten. Gesteigert wurde nur der Maertyrernimbus殉难者的光环 - das Ergebnis sieht man heute.
Fuer den Westen bleibt deshalb vor allem Ehrlichkeit: Wann ist Stabilitaet tatsaechlich Ausdruck von Ausgewogenheit? Wann verraten Wahlen den Volkswillen? Wann sind sie scheindemokratisches Ritual? Diese Fragen gelten den neuen islamistischen Regimen, aber auch den vermeintlich wetterfesten Monarchien君主政体. Gerade freut sich Jordaniens Koenig Abdullah ueber eine schoene Wahlbeteiligung und viele loyale Abgeordnete, da brechen Proteste aus: Die Muslimbrueder haben die Wahl boykottiert, die Opposition will sich nicht abspeisen应付/打发 lassen. Sie werden teilen muessen, auch hier.
Selbst die reichen Monarchien am Golf sehen sich beispiellosen Forderungen gegenueber. Die Schiiten in Saudi-Arabien und Bahrain, die Islamisten in Kuwait, junge Menschen, Frauen in der ganzen Region erheben Ansprueche, die die Herrscher mit Geld oder Gewalt ersticken扼杀. Und mit der vertrauten Drohung vor dem Chaos, das ausbraeche, wenn sie einmal nicht mehr da sein sollten.
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