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发表于 2020-5-21 09:38
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本帖最后由 ID匿名 于 2020-5-23 09:32 编辑
添加快捷方式 发表于 2020-5-21 10:09
哪句话说是高鼻子了? 你怎么就这么玻璃心呢 你是有多自卑? 高鼻子又怎么了?有什么优势?
慕洋犬自己看德语新闻 别再往你家乡叔叔阿姨身上泼脏水了
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Bei dem Ingenieurbüro steckte sich fast die gesamte Belegschaft an.
Foto: Imago/Seeliger
15.05.2020 | 11:42 Uhr
Wie sich Corona in einer Berliner Firma ausbreitete
"Alle, die hier sitzen, waren krank"
Barbara Nolte
In Friedrichshain hatte sich fast ein gesamtes Unternehmen mit Covid-19 angesteckt. So richtig erklren kann sich das keiner.
Ein Ingenieurbüro in Friedrichshain. Der Chef, der hier auf seinen Wunsch mit T. abgekürzt wird, macht eine kleine Führung. Hier, sagt er, und deutet in ein Zimmer gleich am Anfang des Flurs, aus dem eine junge Frau hinter einem Monitor hervorlchelt. Die Mitarbeiterin und die Kollegin im Einzelbüro gegenüber haben damals extra ihre Türen zugemacht. Trotzdem haben sie sich infiziert.“ T. luft ein paar Meter weiter und biegt in ein Gemeinschaftsbüro ein: auf rund 40 Quadratmetern stehen hier fünf Schreibtische im Abstand von zwei Metern hintereinander gestaffelt. Alle, die hier sitzen, waren krank!“
Fast seine ganze Firma hatte sich mit Covid-19 angesteckt. Sie mussten sogar eine Woche lang schlieen, denn Mitarbeiter aller Bereiche lagen im Bett. 25 von 30 waren an Covid-19 erkrankt. Vier der fünf, die nichts hatten, waren zu der Zeit nur sporadisch im Büro. Unsere Buchhalterin ist die Einzige, die immer hier war und auf unerklrliche Weise gesund geblieben ist“, sagt T. Dabei sitzt sie gegenüber der Office-Managerin, und die war auch krank.“ Eine weitrumige Friedrichshainer Büroetage wird zum Seuchenherd – wie konnte das passieren?
Sie umarmten sich nicht zur Begrüung, versichert T. Bereits Ende Februar, als Corona in Deutschland noch etwas Abstraktes war, schrieb T. in einer Rundmail, dass sie erst mal auf Handschlag verzichten sollten. Auerdem empfahl er: Hnde waschen, Dienstreisen nur noch im Notfall. Desinfektionsmittel“, sagt er, hatten wir sowieso immer in den Toiletten.“ Meetings wurden auf fünf Teilnehmer begrenzt, das Treffen der deutschen Niederlassungsleiter, das in der ersten Mrzwoche hier im Büro stattfinden sollte, wurde abgesagt. Die beiden Leiter der Dresdner und Tübinger Dependance, die ohnehin in der Stadt waren, kamen trotzdem – und steckten sich an.
Die ersten beiden Mitarbeiter, erzhlt T., meldeten sich an einem Dienstag Anfang Mrz krank. Erst am Tag zuvor waren sie aus dem Urlaub zurückgekehrt, den sie mit zwei weiteren Kollegen samt Familien verbracht hatten. T. selbst bekam am Wochenende darauf Fieber und Kopfschmerzen. Dann kam der trockene Husten.“ Montags konnte er nicht zur Arbeit. Es war die Aushilfs-Buchhalterin, 66, chronisch lungenkrank, die im Sekretariat sa und die Krankmeldungen entgegennahm. Allein 15 waren es an diesem Tag. Zehn weitere kamen im Lauf der Woche hinzu. Dazu zhlte auch die Aushilfs-Buchhalterin selbst.
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Nachdem er von den vielen Kranken erfahren hatte, erkundigte sich T. bei einem befreundeten Arzt, der beschwichtigte. Ihr habe alle keine Atemnot. Das ist eine normale Grippe.“ Der Verdacht auf Corona verdichtete sich, als zwei Tage spter ein Werksstudent bei T. anrief: Er war am 29. Februar in der Trompete“ gewesen. Das war der Abend, an dem sich rund 50 Berliner in der Bar angesteckt hatten. Auch der Werksstudent wurde spter positiv getestet. Doch es blieben Ungereimtheiten. Die Urlaubsheimkehrer, die erkrankt waren, waren ihm nie begegnet. Der Werksstudent war mittwochs nur für ein paar Stunden im Büro gewesen – ohne jedes Symptom.
In der Woche darauf kamen die ersten Meldungen auf, dass Tiroler Skigebiete Infektionsherde waren. Die vier Kollegen waren in St. Anton. Da ahnte T., dass das Virus womglich von zwei Seiten in seine Firma hereingetragen worden war. Erschwerend hinzu kam, dass einer der Skifahrer bereits vor, aber auch nach seinem Urlaub starken Husten hatte und so die Viren wahrscheinlich auf den Fluren verteilte. Mit hoher Viren-Last und geringem Luftaustausch“ – die Fenster in der ausgebauten Fabrik sind neu und sehr dicht – erklrt sich T. die immense Ansteckungsrate ausgerechnet bei ihm.
Er selbst war zwei Wochen lang krank. Trotzdem hat er jeden Morgen herumtelefoniert, um sich zu erkundigen, wie es den Mitarbeitern geht. Die Aushilfs-Buchhalterin machte uns besonders groe Sorgen.“ Alle rochen und schmeckten nicht mehr. Fast alle hatten ihre Partner angesteckt.
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T.s gesammelte Covid-19-Krankengeschichten sind fast so etwas wie eine kleine Heinsberg-Studie, bei der man erstmals statistisch Corona-Verlufe erfasste und die Dunkelziffer berechnete. Zwei Kollegen, berichtet T., waren im Krankenhaus. Einer nur zur Beobachtung. Der Dresdner Niederlassungsleiter, ein durchtrainierter Lufer, musste mit Lungenentzündung behandelt werden. Er war am Wochenende, nachdem er sich infiziert hatte, noch einen Halbmarathon gelaufen.
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Meiner Erfahrung nach hat es diejenigen, die sich im Anfangsstadium der Krankheit belastet haben, schwerer erwischt“, glaubt T. Auch der Deutschland-Chef aus München, der sich bei ihnen angesteckt hatte und trotzdem vom Sofa aus noch ein groes Arbeitspensum erledigt hatte, kmpfte letztlich lnger mit der Krankheit als andere.
Einen Unterschied zwischen Frauen und Mnnern bemerkte T. nicht. Zu unserer groen Erleichterung ging es der Aushilfs-Buchhalterin nach acht Tagen wieder besser“, sagt er. Die Jüngeren hatten die Krankheit in der Regel schneller überstanden als die lteren. Diejenigen, die zwischen 30 und 40 waren, laborierten so sieben bis neun Tage daran herum, die lteren zehn bis 14.“
T. selbst ffnete als Erster zusammen mit der Buchhalterin, die die ganze Zeit gesund geblieben war, nach zwei Wochen das Büro wieder. In den Tagen darauf trpfelten die ersten Mitarbeiter wieder ein. Wir waren richtig euphorisch, dass wir das jetzt hinter uns haben und immun sind.“ Günstig fürs Betriebsklima ist sicher auch, dass sich die Scham, die anderen angesteckt zu haben, auf fünf Kollegen verteilte.
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Es ist ein markanter Punkt in der Unternehmensgeschichte. Ich habe dem Robert-Koch-Institut geschrieben und unsere kleine Kohorte für Studienzwecke vorgeschlagen“, sagt T. lachend. Sie meinten, dass sie vielleicht darauf zurückkmen.“ Eines hat er selbst daraus gelernt: Wer Erkltungssymptome hat, arbeitet von zu Hause.“
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