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发表于 2007-10-22 07:44
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Ein paar Worte vorweg
Willkommen im Todestal des Genitivs! Dieses Buch wird Ihnen als Reiseführer auf einem abenteuerlichen Rundgang durch die Wildnis der deutschen Sprache dienen. Es zeigt Ihnen, wie man sich mit der Machete einen Weg durch widerspenstiges grammatisches Ge-strüpp schlagen kann, es führt Sie um syntaktische Fallgruben herum, weist Sie auf orthographischen Treibsand hin und bringt Sie sicher übers stilistische Glatteis.
Lehrbücher über die deutsche Sprache gibt es viele. Aber nur wenige davon werden freiwillig gelesen. Das liegt vermutlich an ihrer Rezeptur: größtmögliche Akribie und pädagogischer Eifer, geringstmöglicher Unterhaltungswert. Dieses Buch ist anders.
Zunächst einmal ist es kein Lehrbuch, allenfalls ein lehrreiches Buch. Sie können es von vorn nach hinten lesen oder von hinten nach vorn oder einfach irgendwo mittendrin anfangen. Die Orientierung verlieren können Sie dabei nicht, denn überall sind Hinweisschilder aufgestellt, die Ihnen helfen, sich im Irrgarten der deutschen Sprache zurechtzufinden.
Dieses Buch versammelt die Artikel der Kolumne »Zwiebelfisch«, die wöchentlich auf SPIEGEL ONLINE erscheint. Im Mai 2003 nahm ich als frisch gebackener Kolumnist die Herausforderung an und zog mit flatternden Fahnen und bunt bemalten Schilden gegen falsches Deutsch und schlechten Stil zu Felde. Da die Rolle des grimmigen Erbsenszählers und desillusionierten Sprachzynikers, der den Untergang des Abendlandes für unausweichlich hält, bereits von zahl-reichen anderen Autoren besetzt ist, versuchte ich es als ironischer Geschichtenerzähler. Meine ersten Attacken galten abgedroschenen Phrasen, unerträglichen Modewörtern, lästigen Anglizismen und Unwörtern aus dem Journalisten- und Politikerjargon. Ein Kampf gegen Windmühlen, daran konnte von Anfang an kein Zweifel bestehen.
Doch mit erstaunlicher Geschwindigkeit verbreiteten sich die kleinen Botschaften des »Zwiebelfischs« im Internet und riefen von Mal zu Mal stärkere Resonanz hervor. Der Don Quichotte fand Tausende Sancho Pansas, die bereit waren, ihm die Lanze zu halten, und die Windmühlen landauf, landab begannen zu zittern.
Längst geht es in meiner Kolumne nicht mehr allein um Fragen des journalistischen Stils. Die wöchentlich steigende Flut von E-Mails mit Anregungen und Fragen zeigte alsbald, dass das Interesse der »Zwiebelfisch«-Leser weit über die kleineren und größeren Unfälle der Nachrichtensprache hinausging. Es richtete sich auf die vielen Zweifelsfälle der deutschen Sprache im Allgemeinen: Wann wird eigentlich noch der Genitiv gebraucht, wie werden englische Verben im Deutschen konjugiert, wo setzt man ein Fugen-s und wo nicht, wie lautet der Plural von diesem oder jenem Fremdwort, was verbirgt sich hinter dieser oder jener Redewendung?
[ 本帖最后由 我不是双儿 于 2007-10-22 08:57 编辑 ] |
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