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von Yasmin Osman, Bernd Mikosch und Ning Wang
An den Märkten wächst die Angst. Grund: Ein übler Cocktail aus schlechten Konjunkturdaten, Krisensignalen vom Geldmarkt und der Furcht vor Zwangsverkäufen von Wertpapieren. Allein die Fed macht etwas Mut.
Die angekündigte Geldspritze der US-Notenbank Fed konnte die Ängste zum Wochenausklang zwar etwas lindern, doch insgesamt bleiben die meisten Experten skeptisch. Dazu trägt auch der hohe Ölpreis bei. US-Leichtöl kostete zu Wochenschluss in der Spitze 106,49 $ je Barrel. Am Freitag schockierte auch der Stellenabbau der US-Wirtschaft die Anleger: 63 000 Jobs gingen im Februar verloren, weit mehr als Analysten erwartet hatten. Da dies der zweite Stellenabbau in Folge war, nährt die Zahl Rezessionsängste.
An den US-Märkten hielten sich die Verluste auf Wochensicht vergleichsweise in Grenzen. Der S&P 500 büßte 2,8 % ein, der Nasdaq Composite 2,6 %. Der europäische Stoxx 50 verlor dagegen 4,1 %. Im Dax summierte sich das Minus auf 3,5 %, im Londoner FTSE auf 3,2 %. In Tokio ging der Nikkei mit einem Verlust von 6,0 % aus der Woche. Die Nervosität trieb auch die Risikoprämien am Kreditderivatemarkt auf Rekordhöhe, was die Finanzierungskosten für Firmen und Banken erhöht. Anleihen profitierten von der um sich greifenden Risikoaversion. Die Schwäche der US-Wirtschaft katapultierte den Euro auf ein Rekordhoch von 1,5459 $.
„Unglücklicherweise bricht die Serie von schlechten Nachrichten nicht ab. Dies nagt am Vertrauen der Investoren,“ sagte Ron Papanek Stratege von Riskmetrics. Fed-Chef Ben Bernanke habe aber klar gemacht, dass er in diesem Umfeld die Zinsen weiter senken werde. Das erwartet auch die Commerzbank, die ihre Zinsprognose für die Fed auf 1,25 % von zuvor 2 % senkte. Am Freitag entschloss sich die Notenbank aber zunächst, für mehr Ruhe an den Geldmärkten zu sorgen.
Dort waren die Kosten für Banken, die sich für drei Monate Geld bei anderen Banken leihen wollen, zuletzt wieder gestiegen: Der Euro-Geldmarktsatz erreichte am Freitag ein Sieben-Wochen-Hoch. Als noch markanter gilt der Anstieg der Kosten für Dollar-Ausleihungen: Der Abstand zwischen eintägigen und einmonatigen Krediten stieg auf 0,61 Prozentpunkte – vor einem Jahr waren es 0,06 Prozentpunkte. Die Fed wird im März in zwei Schritten eine Kapitalspritze von 100 Mrd. $ einbringen, um die Liquidität am Interbankenmarkt zu sichern.
„Die Liquiditätsprobleme strahlen auf alle Märkte aus, daher hilft die Kapitalspritze der Fed auch den Aktienmärkten“, sagte LBBW-Aktienstratege Steffen Neumann. „Allerdings rückt der Zeitpunkt näher, an dem die Fed ihren letzten Trumpf gezogen hat. Fundamental ist wenig Positives erkennbar, daher dürfte eine mögliche Kurserholung nicht von Dauer sein.“ Die Märkte hätten erst im Januar begonnen, die US-Rezession einzupreisen. „Es wäre zu früh, wenn wir den Boden schon jetzt gesehen hätten“, so Neumann.
„Wir machen gerade die Phase der Erkenntnis durch. Der Markt macht sich bewusst, wie dramatisch die Finanzkrise tatsächlich ist“, sagte Frank Fischer, Chefanlagestratege von Shareholder Value, einer auf Nebenwerte spezialisierten Beteiligungsfirma. Dieser Phase folge in der Regel die Kapitulation. „Die schlechte Nachricht ist also, dass die Kurse weiter fallen werden. Die gute ist: Bald ist es ausgestanden.“
Wann es soweit ist, lässt sich nach Einschätzung vom Bankhaus Metzler ist aber keine Frage des fairen Werts: „Die einzig entscheidende Frage lautet: Wieviel Stress steckt noch im Schatten-Finanzsystem (Conduits, strukturierte Investmentvehikel, Hedgefonds etc.)?“ , schreiben die Analysten. Die Gefahr, dass eine systemische Finanzkrise zu einer stärker ausgeprägten Rezession in den USA und letztlich auf der ganzen Welt führe, sei angesichts der starken Verwerfungen der abgelaufenen Woche nicht mehr nur eine theoretische Möglichkeit.
Die desolate Lage der US-Konjunktur dürften den Dollar weiter schwächen. Der Greenback war am Freitag gegenüber Euro und Schweizer Franken auf historische Tiefs gerutscht. Erst nach den Arbeitsmarktdaten erholte er sich. Doch das halten Analysten für ein Strohfeuer und rechnen mit einem Anstieg des Euro auf 1,55 $. „Die Märkte wollen die Europäische Zentralbank (EZB) und die Fed antesten“, sagt Rainer Sartoris, Volkswirt von HSBC Trinkaus & Burkhardt.
Die EZB hatte am Donnerstag darauf verzichtet, verbal gegen den starken Euro zu intervenieren. „Vor dem Hintergrund der Diskrepanz zwischen den schwachen US-Daten und den recht robusten Fundamentaldaten aus der Eurozone sowie der Laissez-faire Haltung der EZB in Sachen Wechselkursen kann der Markt sich nun recht sicher fühlen, wenn er die Schmerzgrenze der Offiziellen nach oben austesten möchte, und wird dies unseres Erachtens in den kommenden Tage auch tun“, so die Commerzbank.
Im aktuellen Umfeld haben die Rentenmärkte bereits deutlich profitiert, vor allem in Europa. Das Rückschlagrisiko ist auf kurze Sicht daher gewachsen, warnt Valentin Hofstätter, Zinsanalyst der Raiffeisen Zentralbank (RZB). Vor allem der kommende Freitag kann zur Nagelprobe werden, wenn in Europa und den USA die Verbraucherpreise veröffentlicht werden. Doch für eine Trendwende am Bondmarkt ist es noch zu früh: „Es werden weiter schlechte US-Konjunkturdaten kommen“, sagt er.
Linke: http://www.ftd.de/boersen_maerkt ... Anleger/328160.html |
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