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发表于 2008-4-28 17:32
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28.04.2008
Freundlich, unauffällig und sympathisch
Amstetten (AP) «Wahnsinn» und «fassungslos»: Die Nachbarn des «Horrorhauses» in Amstetten sind geschockt von dem Grauen, das sich in ihrer Nähe abgespielt hat. Der Tatverdächtige 73-Jährige Josef F., der seine Tochter mehr als 20 Jahre lang in einem Verlies eingesperrt und sieben Kinder mit ihr gezeugt haben soll, sei ein sympathischer Mensch gewesen, berichtet Franz R., der einen Laden gegenüber dem Haus der Familie besitzt. «Er war freundlich, deshalb ist das so unglaublich», sagt er.
Unauffällig sei der Mann gewesen, sagten Anwohner im österreichischen Rundfunksender ORF. Eine Frau berichtet, sie habe öfters mit der Frau des Festgenommenen gesprochen. «Sie ist wirklich ganz nett. Auch mit den Enkelkindern, sie bringt sie zur Schule. Wir haben da nichts mitbekommen.»
«Mutter bei einer Sekte»
Der Großvater soll in der Nachbarschaft immer wieder mit seinen Kindern und Enkeln zu sehen gewesen sein, wie der Sender auf seiner Website meldete. Wo sich aber die heute 42-jährige Tochter befand, wusste niemand. «Ich habe von Bekannten gehört, dass die Mutter bei einer Sekte ist», sagte eine Passantin zum ORF.
Umso schockierter sind die Menschen in der rund 24.000 Einwohner zählenden niederösterreichischen Kleinstadt, als klar wird, welch unvorstellbare Grausamkeiten sich da in ihrer Nähe abgespielt haben. «Ich bin fassungslos, dass das gleich in der Nachbarschaft passiert ist», sagt eine Frau zu ORF-Reportern. «Das man das nicht gemerkt hat.» Ein Passant erklärt: «Ich habe schlecht geschlafen. Das Martyrium muss schrecklich gewesen sein.»
Günter P., der eine Bäckerei ein paar Häuser weiter besesitzt, berichtet, der Festgenommene und dessen Frau hätten regelmäßig Brötchen und Brot bei ihm gekauft, jedoch nie in großen Mengen. Die Familie habe ganz normal gewirkt, so wie jede andere Familie auch. Er sei völlig geschockt, dass so etwas nebenan habe passieren können.
Drei der insgesamt sechs Kinder, die Josef F. mit seiner Tochter Elisabeth F. gezeugt haben soll, waren bei den Behörden registriert und lebten als Findelkinder in der Wohnung der Großeltern. Laut Polizei hatten Josef F. und seine Frau bei den Behörden ausgesagt, sie hätten die Kinder vor ihrem Haus in den Jahren 1993, 1994 und 1997 gefunden. In einem Brief, der bei dem 1993 abgegebenen Kind gefunden wurde, soll Elisabeth erklärt haben, sie habe bereits einen Sohn und eine Tochter und keinen Platz mehr für eine zweite Tochter.
«Unglaublich viel Geschick»
Auch bei den anderen «Findelkindern» wurde derartige Schreiben gefunden. Den Behörden und seiner Frau dürfte Josef F. auf diese Weise vorgegaukelt haben, dass die Vermisste drei Kinder bei ihm vor der Tür weggelegt hat. Auf diesem Weg konnte er sie adoptieren beziehungsweise als private Pflegefälle aufnehmen.
Die Ehefrau des Verdächtigen habe die drei «Findelkinder» in «äußerst liebevoller Weise großgezogen», sagte der Leiter der Amstettner Jugendwohlfahrt, Hans Lenze, der österreichischen Nachrichtenagentur APA. Die Behörde habe sich «nichts vorzuwerfen». Der mutmaßliche Täter habe mit «unglaublich viel Geschick» agiert.
Die Nachbarn geben den Behörden bislang keine Mitschuld daran, dass das schreckliche Treiben in dem Kellerverlies offenbar jahrelang unentdeckt blieb. Er sei sich sicher, dass die Behörden alles getan hätten, was in ihrer Macht gestanden habe, erklärte Franz R. Der Täter sei offenbar einfach zu klug vorgegangenen und habe alles perfekt geplant. |
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