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http://de.wikipedia.org/wiki/Prototypensemantik
Die Prototypensemantik ist eine spezielle Semantik, die aus der Prototypentheorie abgeleitet wurde, die in den 1970er Jahren von Eleanor Rosch und Mitarbeiterinnen entwickelt wurde. Sie vereint Erkenntnisse der Psychologie und der Linguistik und beschreibt die quantitative Abstufung der Zugehörigkeit von Entitäten zu Kategorien. Sie postuliert Prototypen als zentrale normative Kategorie-Elemente, bei einem mehr oder weniger großen "Abstand" der übrigen Kategorie-Mitglieder. Dies unterscheidet sich von der herkömmlichen Denkweise, dass man über die Zugehörigkeit zu einer Kategorie immer qualitativ eindeutig entscheiden kann, nämlich indem man die dafür erforderlichen Bedingungen angibt. Typisch für diese Klassifizierung durch Definition ist z. B. „Wenn es Federn und einen Schnabel hat und fliegen kann, dann ist es ein Vogel.“ In Experimenten zeigte sich jedoch, dass Menschen manche Vogelarten (insbesondere Singvögel) signifikant eher als Vögel einsortieren als randständige Arten wie Huhn, Strauß oder Pinguin. Es gibt also Kategorie-Mitglieder, die als typische Vertreter gelten dürfen, während die Einordnung bei untypischen Vertretern deutlich schwerer fällt. Der Effekt der quantitativen Abstufung tritt selbst bei scheinbar eindeutigen Kategorien wie "Junggeselle" oder "gerade Zahl" auf".[1]. |
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