JERUSALEM: Zwei Jahre nach dem Libanonkrieg haben Israel und die libanesische Hisbollah-Miliz mit dem Austausch von Gefangenen und Leichen begonnen. Das Rote Kreuz nahm am Grenzübergang Rosch Hanikra die Särge mit den Leichen von zwei im Juli 2006 verschleppten israelischen Soldaten in Empfang. Mit einer DNA-Analyse soll nun die Identität der beiden Leichen geprüft werden. Erst nach einem positiven Befund will Israel einen libanesischen Topterroristen sowie vier Hisbollah-Kämpfer freilassen. Der 45 Jahre alte Samir Kuntar ist der am längsten inhaftierte arabische Häftling in einem israelischen Gefängnis. Die Gefangenen warteten am Morgen bereits in einer Militärbasis in der Nähe der Grenze. Außerdem sollen die Leichen von knapp 200 Hisbollah-Kämpfern übergeben werden.
BERLIN: UN-Generalsekretär Ban Ki Moon hat der deutschen Bundesregierung für ihre Vermittlerrolle beim Gefangenenaustausch zwischen Israel und der Hisbollah gedankt. Nach einem Treffen mit Verteidigungsminister Franz Josef Jung in Berlin sagte Ban, Deutschland sei immer ein starker Partner der Vereinten Nationen gewesen. Ein Mitarbeiter des Bundesnachrichtendienstes hatte im Auftrag der UN den Gefangenenaustausch vermittelt.
BERLIN: Nach monatelangem Streit haben Union und SPD eine Einigung über die Einführung weiterer Mindestlöhne erzielt. Das Kabinett billigte dazu eine Gesetzesvorlage über die Bedingungen, unter denen Mindestlöhne in weiteren Branchen flächendeckend eingeführt werden können. Bislang gibt es diese etwa bei der Post oder in der Baubranche. Erst in einer nächtlichen Verhandlungsrunde hatte sich die Regierung auf die Vorlage geeinigt und noch letzte Änderungen vorgenommen. Um dem Fachkräftemangel in der Wirtschaft entgegenzutreten beschloss das Kabinett zudem, die Zuwanderung qualifizierter ausländischer Arbeitnehmer zu erleichtern. Das so genannte Aktionsprogramm zur Einwanderungspolitik sieht vor, die Zuwanderungshürden für Hochqualifizierte zu senken.
HANNOVER: Der Autozulieferer Continental hat das Übernahmeangebot der Schaeffler-Gruppe abgelehnt. Es sei in hohem Maße opportunistisch, spiegele den wahren Wert des Unternehmens nicht annähernd wider und entbehre einer industriellen Logik, teilte Conti in Hannover mit. Den Vorwurf, Schaeffler sei rechtswidrig vorgegangen, um die Kontrolle über Continental zu erlangen, wies ein Sprecher der Schaeffler-Gruppe zurück. Das fränkische Familienunternehmen hatte am Dienstag ein Übernahmeangebot im Wert von 11,2 Milliarden Euro für Conti vorgelegt. Der Autozulieferer solle aber nicht zerschlagen werden und an der Börse bleiben, hieß es.
BERLIN: Deutschland will die Vereinten Nationen bei den angestrebten UN-Milleniumszielen tatkräftig unterstützen. Das bekräftigte Kanzlerin Angela Merkel in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit UN-Generalsekretär Ban Ki Moon in Berlin. Die UN streben unter anderem bis 2015 die Halbierung der Armut weltweit an. Zuvor hatte Merkel dem Generalsekretär für dessen Bemühungen bei Konflikten wie in Birma, dem Nahen Osten, Simbabwe oder dem Sudan gedankt. Beide riefen die sudanesische Führung zur vollen Kooperation mit den Vereinten Nationen auf. Zum Abschluss seines zweitägigen Aufenthalts in Deutschland besucht Ban an diesem Mittwoch den UN-Campus in Bonn.
BUENOS AIRES: Anhänger der Regierung Argentiniens und der konservativen Bauernschaft haben bei Großkundgebungen in der Hauptstadt für und gegen eine Erhöhung der Agrarabgaben demonstriert. Die Abgabensteigerung sei gerechtfertigt, weil sie für den Aufbau des Landes unerlässlich sei, sagte der frühere Präsident Néstor Kirchner und Vorsitzende der Gerechtigkeitspartei vor zehntausenden Anhängern vor dem Parlamentsgebäude. Die Bauern hingegen warfen der Regierung bei einer mehrere Kilometer entfernten Kundgebung vor, die Provinzen zu 'plündern'. Im Senat findet an diesem Mittwoch die entscheidende Abstimmung über das Gesetz statt, mit dem die Exportsteuern auf Soja- und Sonnenblumenerzeugnisse erheblich steigen sollen. Das Abgeordnetenhaus hat die Vorlage bereits gebilligt.
LONDON: In Großbritannien sind tausende Beschäftigte des öffentlichen Dienstes in einen zweitägigen Streik getreten. Betroffen waren Museen, Büchereien, Ämter und einige Schulen. Gewerkschaften erwarteten, dass sich mehr als eine halbe Million Menschen an dem Ausstand beteiligen. Mit dem Streik wollen sie ihrer Forderung nach einer sechsprozentigen Lohnerhöhung Nachdruck verleihen. Ein Angebot über 2,45 Prozent haben die Gewerkschaften zurückgewiesen, da es weit unter der Inflationsrate liege. Sie betrug nach offiziellen Angaben im Juni 3,8 Prozent.
WASHINGTON: Die USA wollen am Wochenende in Abkehr von ihrer bisherigen Iran-Politik erstmals einen ranghohen Diplomaten zu internationalen Verhandlungen über das iranische Atomprogramm entsenden. Das bestätigte ein Regierungsprecher in Washington. Danach wird der dritthöchste US-Diplomat, William Burns, an dem Genfer Treffen zwischen dem EU-Außenbeauftragten Javier Solana und dem iranischen Chefunterhändler Said Dschalili teilnehmen. Dabei sollen dem Iran Anreize geboten werden, sein Atomprogramm einzustellen. Offizielle Kontakte zwischen Teheran und Washington sind sehr selten.
KABUL: Nach einem schweren Angriff der Taliban auf einen amerikanischen Außenposten hat die Internationale Schutztruppe ISAF den Stützpunkt in der ostafghanischen Provinz Kunar aufgelöst. Die Soldaten der ISAF und die afghanischen Sicherheitskräfte setzten aber ihre regelmäßigen Patrouillen nahe dem Dorf Wanat fort, teilte die NATO-geführte Schutztruppe mit. Die Taliban hatten den Außenposten am vergangenen Sonntag von dem Dorf Wanat aus angegriffen und neun US-Soldaten getötet.
PARIS: Die Tour de France hat ihren zweiten Doping-Fall. Kurz vor dem Start der 11. Etappe gab die französische Anti-Doping-Agentur bekannt, dass der spanische Rad-Profi Moises Duenas Nevado während der Frankreich-Rundfahrt positiv auf das Blutdopingmittel EPO getestet worden sei. Der Fahrer des Teams Barloworld belegt zur Zeit Rang 19 der Gesamtwertung. Am vergangenen Freitag war bekanntgeworden, dass Nevados Landsmann Manuel Beltran ebenfalls positiv getestet wurde.
DAS WETTER IN DEUTSCHLAND: Von Nordwest nach Südost Durchzug eines Regengebietes. Im Süden noch heiter und trocken. Temperaturen zwischen 18 und 27 Grad Celsius:
Am Morgen meldeten:
Hamburg: 17 Grad, leichter Regen;
Berlin: 21 Grad, wolkig;
Dresden und Köln/Bonn: 19 Grad, stark bewölkt;
Frankfurt am Main: 19 Grad, wolkig und
München: 19 Grad, wolkenlos. |