BAGDAD: Der britische Premierminister Gordon Brown ist zu einem Kurzbesuch im Irak eingetroffen. Geplant sind Gespräche mit Vertretern der Regierung sowie ein Besuch bei den britischen Truppen im Süden des Landes. Diese hatten die Kontrolle über die Hafenstadt Basra im Dezember an einheimische Sicherheitskräfte übergeben. Nach Medienberichten will sich Brown ein Bild davon machen, ob die geplante weitere Truppenreduzierung von 4.000 auf 2.500 Mann fortgesetzt werden kann. In der kommenden Woche will sich der Premier zum weiteren britischen Engagement im Irak äußern.
TEHERAN: Irans Außenminister Manouchehr Mottaki hat hohe Erwartungen an das Treffen zum Streit über das iranische Atomprogramm an diesem Samstag in Genf gedämpft. Die Gespräche mit Vertretern der EU, der fünf ständigen Weltsicherheitsratsmächte sowie Deutschlands seien positiv zu sehen. Das Treffen bilde aber erst einen Anfang; etliche weitere müssten folgen, sagte Mottaki in Teheran. Die USA, China, Russland, Großbritannien, Frankreich sowie Deutschland hatten dem Iran im Juni ein Kooperationsangebot unterbreitet. Es sieht im Gegenzug für den Stopp des Atomprogramms Unterstützung in den Bereichen Handel, Finanzen, Landwirtschaft und Spitzentechnologie vor.
TOKIO: Vor der Küste Japans hat sich ein schweres Seebeben ereignet. Die Behörden hatten vorsorglich eine Warnung vor einer Tsunami-Flutwelle für die nordöstlichen Inseln herausgegeben, die sie wenig später jedoch wieder aufhoben. Nach Angaben der US-Erdbebenwarte erreichte das Beben eine Stärke von 7,0. Das Epizentrum befand sich im Pazifischen Ozean in 40 Kilometern Tiefe östlich der japanischen Hauptinsel Honshu, auf der die großen Ballungsräume Osaka und Tokio liegen. In der Hauptstadt schwankten nach Agenturberichten die Häuser.
SYDNEY: Papst Benedikt XVI. hat sich für Fälle von sexuellem Missbrauch von Kindern und Jugendlichen durch katholische Geistliche in Australien entschuldigt. Bei einer Messe mit australischen Bischöfen in Sydney drückte der Papst zugleich sein Mitgefühl für die Missbrauchsopfer aus. Die Fälle von sexuellen Übergriffen auf Minderjährige durch Priester seien zutiefst beschämend und hätten das Ansehen der katholischen Kirche beschädigt, sagte der Papst. - Auf dem Weltjugendtag in Sydney begann gleichzeitig ein großer Pilgermarsch. Ziel ist eine Pferderennbahn, auf der Benedikt am Samstagabend eine Andacht und am Sonntag die Abschlussmesse feiern wird.
KATHMANDU: Nepals Verfassunggebende Versammlung hat mit der Wahl des neuen Staatsoberhaupts begonnen. Die 594 Abgeordneten können sich zwischen drei Kandidaten entscheiden. Als Favorit gilt der 73-jährige Ramraja Prasad Singh. Er steht den früheren maoistischen Rebellen, der jetzigen Kommunistischen Partei, nahe, die die Parlamentswahl im April gewonnen hatten. Ende Mai wurde die Monarchie abgeschafft und Nepal zur Republik erklärt. Der Staatspräsident hat nach der neuen Verfassung repräsentative Aufgaben und vereidigt die neue Regierung.
MOSKAU: Nach anfänglicher Skepsis hat Russland den von Deutschland erarbeiteten Plan zur Beilegung der Krise zwischen Georgien und der abtrünnigen Provinz Abchasien grundsätzlich positiv bewertet. Das Konzept sieht einen Gewaltverzicht, Verhandlungen über die Rückkehr georgischer Flüchtlinge und schließlich die Klärung der Statusfrage Abchasiens vor. In Moskau hieß es nach Gesprächen von Außenminister Frank-Walter Steinmeier mit seinem Kollegen Sergej Lawrow und Präsident Dmitri Medwedew, der Plan sei sehr hilfreich für die Suche nach Kompromissen. Georgien wirft Russland vor, die Unabhängigkeitsbestrebungen Abchasiens zu unterstützen, um die Region in die Russische Föderation eingliedern zu können.
BRÜSSEL: Bulgarien muss sich darauf gefasst machen, dass die Europäische Union Fördermittel in dreistelliger Millionenhöhe blockiert. Damit soll verhindert werden, dass die Gelder in den Taschen korrupter Beamter verschwinden. Das geht aus dem Entwurf eines Berichts der EU-Kommission über die Entwicklung in den neuen Mitgliedsländern Bulgarien und Rumänien hervor. Nach Angaben von EU-Diplomaten hat Bulgarien seit seinem EU-Beitritt Anfang 2007 bei der Bekämpfung der Korruption und des organisierten Verbrechens kaum Fortschritte gemacht.
BERLIN: Die ostdeutschen Bundesländer brauchen nach den Worten von Bundeskanzlerin Angela Merkel auch künftig zusätzliche Fördermittel. Ihre Wirtschaftskraft liege erst bei durchschnittlich 70 Prozent des Niveaus der alten Länder, sagte die CDU-Vorsitzende in ihrer im Internet veröffentlichten wöchentlichen Video-Botschaft. Die am Mittwoch vom Kabinett bis 2013 verlängerte Investitionszulage für Ostdeutschland bezeichnete die Kanzlerin als wichtiges Signal für den Aufbau der Wirtschaftsstruktur. Sie wies zugleich auf erhebliche Fortschritte hin. So hätten in einigen Bereichen wie beispielsweise der Wind- und Solarenergie viele ostdeutsche Betriebe bundesweit eine Spitzenstellung.
NÜRNBERG: Zum Abschluss ihres zweitägigen Parteitags beschließt die CSU an diesem Samstag ihr Programm für die bayerische Landtagswahl Ende September. Zentrale Punkte sind die Forderung nach Wiedereinführung der Pendlerpauschale vom ersten Kilometer an, ein klares Bekenntnis zur Atomkraft sowie verstärkte Investitionen in den Bereichen Bildung und Familie. Am Freitag hatte Kanzlerin Angela Merkel als Gastrednerin in Nürnberg die Forderung der Schwesterpartei zur Pendlerpauschale nochmals abgelehnt.
PEKING: Drei Wochen vor Beginn der Olympischen Spiele haben die chinesischen Behörden mit dem Vorhaben ernst gemacht, die Luft in der Hauptstadt rein zu bekommen. Von Sonntag an dürfen jeweils nur die Hälfte der 3,3 Millionen Autos fahren, abhängig von ihrem Nummernschild entweder an geraden oder ungeraden Tagen. Zudem werden zahlreiche weitere Fabriken geschlossen.
DAS WETTER IN DEUTSCHLAND: Von Nordwesten her weiterer Regen. Sonst wechseln Sonne und Wolken, südlich der Donau meist trocken. Höchstwerte zwischen 18 und 26 Grad.
Am Morgen meldeten:
Hamburg: 16 Grad, bedeckt;
Berlin: 17 Grad, leicht bewölkt;
Dresden: 18 Grad, wolkig;
Köln/Bonn: 16 Grad, nach Schauer;
Frankfurt am Main: 19 Grad, stark bewölkt und
München: 19 Grad, leicht bewölkt. |