借地贴一篇刚刚读到的短文 $害羞$
Porträt eines Teenagers
In einer zärtlichen Huldigung an seine 16jährige Tochter Jessy fängt der englische Schriftsteller Laurie Lee etwas ein, was er als „eine scheue und verwirrende Zeit aufbrechender Gefühle und Leidenschaften“ beschreibt.
„Meine Tochter ist ein Wirbelwind an Lebenslust, der mit Getöse durchs Haus und unser Dasein fegt. Wenn sie hereiplatzt, kann man nicht weiterarbeiten. Es ist, als hätte der Sturm die Scheiben eingedrückt. Musik ist zum Singen und Tanzen da, Fernsehen zum Mitmachen, Bücher sind ideale Wurfgeschosse und Unterhaltungen die Gelegenheit, argumentierend dazwischenzufahren.
Sie haßt das Alleinsein und hat doch ein Bedürfnis nach Unabhängigkeit. Sie behandelt ihre Freundinnen mit rauhbeiniger Herzlichkeit, scheint sie aber zu vergessen, soblad sie außer Sichtweite sind. Sie ist sehr fröhlich und so quicklebendig, wie man es sich nur wünschen kann. Doch bei aller Ausgelassenheit kann sie in tiefe Verzweiflung geraten, sich in irgendeine kleine Kammer verkriechen, den Rolladen herablassen und die Wände nach der Wahrheit über sich selbst befragen – wohl wissend natürlich, daß sie stumm bleiben werden.
Sie hat mich mehr über Frauen gelehrt, als ich je zuvor gelernt hatte. Denn an ihr habe ich beobachten können, wie aus dem schwach atmenden Bündel in der Wiege allmählich eine Frau wird, die nun in selbstsicherer Schönheit Schulter an Schulter neben mir steht.
Sie hat mich auch einige späte und doch einfache Wahrheiten über die Liebe gelehrt, denn meine Liebe zu ihr ist ein unbestreitbares Element meiner Existenz, etwas, was weder durch Stimmungen noch Verzweiflung, noch Augenblicke des Grolls verändert werden kann. Es ist eine Liebe voller Stolz und Leidenschaft, ein Drang, zu behüten und zu führen, etwas, wofür ich leiden, vergeben, im Regen stehend warten und über das ich keine Fragen stellen darf.“
[ 本帖最后由 澄澈 于 2008-12-9 20:48 编辑 ] |