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发表于 2008-12-16 21:53
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XXII. DENKWEISE UND ARBEITSMETHODEN
Die Geschichte der Menschheit ist eine Geschichte der ununterbrochenen Vorwärtsentwicklung aus dem Reich der Notwendigkeit ins Reich der Freiheit. Dieser Prozeß findet niemals ein Ende. In jeder Gesellschaft, in der es Klassen gibt, hat der Klassenkampf kein Ende. In einer Gesellschaft, in der keine Klassen mehr bestehen, wird der Kampf zwischen dem Neuen und dem Alten, der Kampf zwischen Richtigem und Falschem niemals zu Ende sein. Im Bereich des Produktionskampfes und des wissenschaftlichen Experimentierens macht die Menschheit eine beständige Entwicklung durch, entwickelt sich auch unaufhörlich die Natur, werden niemals Menschheit und Natur auf einem gegebenen Niveau stehen bleiben. Infolgedessen haben die Menschen immer wieder ihre Erfahrungen zusammenzufassen, Neues zu entdecken und zu erfinden, zu schaffen und vorwärtszuschreiten. Alle Ansichten, in denen Stagnation, Pessimismus, Tatenlosigkeit oder überheblichkeit und Selbstzufriedenheit zum Ausdruck kommen, sind falsch. Sie sind falsch, weil sie weder mit den historischen Tatsachen der Entwicklung der menschlichen Gesellschaft im Laufe von etwa einer Million Jahren noch mit den geschichtlichen Tatsachen der bisher von uns erkannten Natur (wie sie sich beispielsweise in der Geschichte der Himmelskörper, der Erde, des Lebens und anderer Naturphänomene offenbart), übereinstimmen.
Zitiert im "Bericht des Ministerpräsidenten Tschou En-lai auf der 1. Tagung des 3. Nationalen Volkskongresses der Volksrepublik China über die Tätigkeit der Regierung" (21. - 22. Dezember 1964)
Die Naturwissenschaft ist eine der Waffen, mit denen sich die Menschen ihre Freiheit erkämpfen. Um ihre soziale Freiheit zu erringen, müssen die Menschen mit Hilfe der Gesellschaftswissenschaften die Gesellschaft verstehen lernen, sie umgestalten, die soziale Revolution durchführen. Um ihre Freiheit im Bereich der Natur zu erlangen, müssen die Menschen mit Hilfe der Naturwissenschaften die Natur erkennen, sie bezwingen, sie umgestalten und so ihre Freiheit der Natur abringen.
Rede in der Gründungsversammlung der Gesellschaft für naturwissenschaftliche Forschung im Grenzgebiet (5. Februar 1940)
Die marxistische Philosophie, der dialektische Materialismus, weist zwei am meisten hervorstechende Merkmale auf. Zunächst ist sie durch ihren Klassencharakter gekennzeichnet: Sie erklärt offen, daß der dialektische Materialismus dem Proletariat dient: Weiter ist sie gekennzeichnet durch ihre Bezogenheit auf die Praxis. Sie betont, daß die Theorie von der Praxis abhängt, daß die Praxis die Grundlage der Theorie bildet und die Theorie ihrerseits der Praxis dient.
"über die Praxis" (Juli 1937), Ausgewählte Werke Mao Tse-tungs, Bd. I
Die marxistische Philosophie ist der Ansicht, daß die wichtigste Frage nicht darin besteht, die Gesetzmäßigkeiten der objektiven Welt zu verstehen, um die Welt interpretieren zu können, sondern darin, die Kenntnis dieser objektiven Gesetzmäßigkeiten auszunützen, um die Welt aktiv umzugestalten.
Ebenda
Woher kommen die richtigen Ideen der Menschen? Fallen sie vom Himmel? Nein. Sind sie dem eigenen Gehirn angeboren? Nein. Die richtigen Ideen der Menschen können nur aus der gesellschaftlichen Praxis herrühren, nur aus dem Produktionskampf, dem Klassenkampf und dem wissenschaftlichen Experiment - diesen drei Arten der gesellschaftlichen Praxis.
Woher kommen die richtigen Ideen der Menschen? (Mai 1961)
Das gesellschaftliche Sein der Menschen bestimmt ihr Denken. Sobald die richtigen Ideen, die die fortschrittliche Klasse repräsentieren, von den Massen beherrscht werden, werden sie zur materiellen Gewalt, welche die Gesellschaft und die Welt umgestaltet.
Ebenda
In ihrer gesellschaftlichen Praxis nehmen die Menschen an verschiedenerlei Kämpfen teil, sammeln sie reiche Erfahrungen, solche von Erfolgen und solche von Mißerfolgen. Die unzähligen Erscheinungen der objektiven Außenwelt finden mittels der fünf Sinnesorgane - Augen, Ohren, Nase, Zunge, Körper - ihre Widerspiegelung im menschlichen Gehirn, und das ist zunächst eine sinnliche Erkenntnis. Hat sich das Material dieser sinnlichen Erkenntnis angehäuft, so tritt ein Sprung ein, und die sinnliche Erkenntnis verwandelt sich in eine rationale Erkenntnis, d.h. in die Idee. Das ist ein Erkenntnisprozeß. Es ist die erste Etappe des Gesamtprozesses der Erkenntnis, die Etappe des übergangs von der objektiven Materie zum subjektiven Bewußtsein, vom Sein zur Idee. Zu diesem Zeitpunkt ist noch nicht bewiesen, ob das Bewußtsein, die Ideen (einschließlich der Theorien, politischen Richtlinien, Pläne, Methoden) die Gesetze der objektiven Außenwelt richtig widergespiegelt haben, es kann noch nicht festgestellt werden, ob die Ideen richtig sind. Darauf folgt die zweite Etappe des Erkenntnisprozesses, nämlich die Etappe des übergangs vom Bewußtsein zur Materie, von der Idee zum Sein, wo man die in der ersten Etappe gewonnenen Erkenntnisse auf die gesellschaftliche Praxis anwendet, um zu sehen, ob diese Theorien, politischen Richtlinien. Pläne, Methoden usw. zu dem gewünschten Erfolg führen. Allgemein gesagt, ist richtig, was Erfolg bringt, und falsch, mißlingt; das trifft besonders auf den Kampf der Menschheit mit der Natur zu. Im gesellschaftlichen Kampf kommt es manchmal vor, daß die Kräfte, die die fortschrittliche Klasse repräsentieren, Mißerfolg haben, und zwar nicht etwa, weil ihre Ideen unrichtig wären, sondern weil sie, wenn man die im Kampf stehenden Kräfte miteinander vergleicht, zeitweilig noch nicht so stark sind wie die reaktionären Kräfte; daher erleiden sie zunächst Niederlagen, doch werden sie früher oder später siegen. Mit der überprüfung der menschlichen Erkenntnis durch die Praxis tritt wiederum ein Sprung ein. Dieser ist von weit größerer Bedeutung als der frühere Sprung. Denn nur der zweite Sprung kann beweisen, daß der erste Sprung in der Erkenntnis, d.h. die Ideen, Theorien, politischen Richtlinien, Pläne, Methoden usw., auf die man im Prozeß der Widerspiegelung der objektiven Außenwelt gekommen ist, richtig oder falsch war; es gibt keine andere Methode, die Wahrheit zu ermitteln.
Ebenda
Zu einer richtigen Erkenntnis gelangt : man oft erst nach einer vielfachen Wiederholung der übergänge von der Materie zum Bewußtsein und vom Bewußtsein zur Materie, das heißt von der Praxis zur Erkenntnis und von der Erkenntnis zur Praxis. Das ist die Erkenntnistheorie des Marxismus, die Erkenntnistheorie des dialektischen Materialismus.
Ebenda
Kein Mensch kann ein Ding erkennen, wenn er nicht mit ihm in Berührung kommt, das heißt, wenn sein eigenes Leben (seine Praxis) nicht in dem Milieu dieses Dinges verläuft. Willst du Kenntnisse erwerben, mußt du an der die Wirklichkeit umwälzenden Praxis teilnehmen. Willst du den Geschmack einer Birne kennenlernen, mußt du sie verändern, das heißt sie in deinem Mund zerkauen. Willst du die Theorie und die Methoden der Revolution kennenlernen, mußt du an der Revolution teilnehmen. Alle echten Kenntnisse stammen aus der unmittelbaren Erfahrung.
"über die Praxis" (Juli 1937), Ausgewählte Werke Mao Tse-tungs, Bd. 1
Die Erkenntnis beginnt mit der Praxis, die theoretischen Kenntnisse, die man durch die Praxis erworben hat, müssen wiederum zur Praxis zurückkehren. Die aktive Rolle der Erkenntnis findet ihren Ausdruck nicht nur in dem aktiven Sprung von der sinnlichen Erkenntnis zur rationalen Erkenntnis, sondern auch, was noch wichtiger ist, in dem Sprung von der rationalen Erkenntnis zur revolutionären Praxis.
Ebenda
Wenn man, womit immer man sich beschäftigt, die näheren Umstände der betreffenden Sache, ihren Charakter, ihren Zusammenhang mit anderen Dingen nicht begriffen hat, dann kennt man, wie jedermann weiß, auch nicht die Gesetzmäßigkeiten dieser Sache, weiß nicht, wie an sie heranzugehen, kann sie nicht erfolgreich bewältigen.
"Strategische Probleme des revolutionären Krieges in China" (Dezember 1936), Ausgewählte Werke, Mao Tse-tungs, Bd. I
Wenn die Menschen Erfolge in der Arbeit erzielen, das heißt die erwarteten Ergebnisse erhalten wollen, müssen sie unbedingt ihre Ideen in übereinstimmung, mit den Gesetzmäßigkeiten der objektiven Außenwelt bringen, anderenfalls erleiden sie in der Praxis Niederlagen. Wenn sie Niederlagen erleiden, so ziehen sie daraus Lehren, ändern ihre Ideen, um sie in übereinstimmung mit den Gesetzmäßigkeiten der Außenwelt zu bringen, und können dann die Niederlagen in Siege verwandeln; diese Wahrheit findet ihren Ausdruck in den Sprichwörtern "Die Niederlage ist die Mutter des Erfolgs" und "Durch Schaden wird man klug".
"über die Praxis" (Juli 1937), Ausgewählte Werke Mao Tse-tungs, Bd. 1
Wir sind Marxisten, und der Marxismus lehrt uns, an die Probleme nicht von abstrakten Definitionen, sondern von den objektiven Tatsachen aus heranzugehen und unseren Kurs, unsere politischen Richtlinien, unsere praktischen Maßnahmen auf Grund einer Analyse dieser Tatsachen zu erarbeiten.
"Reden bei der Aussprache in Yenan über Literatur und Kunst" (Mai 1942), Ausgewählte Werke Mao Tse-tungs, Bd. III
Die fundamentalste Arbeitsmethode, die sich alle Kommunisten tief einprägen müssen, besteht darin, die Richtlinien für die Arbeit gemäß den realen Verhältnissen festzulegen. Wenn wir die Ursachen der Fehler, die wir begangen haben, untersuchen, zeigt sich, daß sie alle entstanden sind, weil wir uns von den zur gegebenen Zeit und am gegebenen Ort herrschenden realen Verhältnissen losgelöst und die Richtlinien für unsere Arbeit subjektiv festgelegt haben.
"Rede auf einer Kaderkonferenz im Befreiten Gebiet Schansi-Suiyüan" (1. April 1948), Ausgewählte Werke Mao Tse-tungs, Bd. IV
Mit Idealismus und Metaphysik kommt man in der Welt am leichtesten durch; denn man kann dann soviel Unsinn zusammenschwatzen wie man nur will, ohne sich auf die objektive Realität stützen zu müssen und ohne der Prüfung durch diese unterworfen zu sein. Materialismus und Dialektik erfordern hingegen Anstrengungen, da muß man sich auf die objektive Realität stützen und die Prüfung durch diese bestehen; unternimmt man keine Anstrengungen, dann wird man in Idealismus und Metaphysik abgleiten.
Vorbemerkung zu den "Materialien über die konterrevolutionäre Clique Hu Fengs" (Mai 1955)
Zur Beurteilung eines Dinges muß man von seinem Wesen ausgehen, seine äußeren Erscheinungen dagegen darf man nur als Wegweiser betrachten, der zu einer Pforte hinleitet. Ist man durch diese Pforte eingetreten, dann muß man das Wesen des Dinges erfassen. Das ist die einzig zuverlässige, wissenschaftliche Methode der Analyse.
"Aus einem Funken kann ein Steppenbrand entstehen" (5. Januar 1930), Ausgewählte Werke Mao Tse-tungs, Bd. I
Die Grundursache der Entwicklung eines Dinges liegt nicht außerhalb, sondern innerhalb desselben; sie liegt in seiner inneren Widersprüchlichkeit. Allen Dingen wohnen Widersprüche inne, und diese sind es, die Bewegung und Entwicklung dieser Dinge verursachen. Die Widersprüche, die den Dingen selbst innewohnen, sind die Grundursache ihrer Entwicklung, während der Zusammenhang und die Wechselwirkung eines Dinges mit
anderen Dingen sekundäre Ursachen darstellen.
"über den Widerspruch" (August 1937), Ausgewählte Werke Mao Tse-tungs, Bd. I
Die materialistische Dialektik betrachtet die äußeren Ursachen als Bedingungen der Veränderung und die inneren Ursachen als deren Grundlage, wobei die äußeren Ursachen vermittels der inneren wirken. Bei einer entsprechenden Temperatur wird ein Ei zu einem Küken, aber keine Wärme kann einen Stein in ein Küken verwandeln; denn die Grundlage der Veränderung ist bei den beiden verschieden.
Ebenda
Die marxistische Philosophie vertritt die Meinung, daß das Gesetz von der Einheit der Gegensätze das grundlegende Gesetz des Universums ist. Dieses Gesetz gilt überall, in der Natur, in der menschlichen Gesellschaft und im Denken des Menschen. Zwischen den einander widersprechenden Gegensätzen gibt es sowohl Einheit als auch Kampf, und das bewirkt die Bewegung und Veränderung der Dinge. Widersprüche gibt es überall, jedoch entsprechend den verschiedenen Eigenschaften der Dinge ist auch der Charakter der Widersprüche verschieden. Für jedes konkrete Ding ist die Einheit der Gegensätze bedingt, zeitweilig, vorübergehend und daher relativ, während der Kampf zwischen den Gegensätzen absolut ist.
über die richtige Behandlung der Widersprüche im Volke (27. Februar 1957)
Die Methode der Analyse ist die dialektische Methode. Eine Analyse bedeutet, daß die den Dingen innewohnenden Widersprüche analysiert werden. Man kann keine treffende Analyse vornehmen, wenn man mit dem Leben nicht vertraut ist, wenn man die behandelten Widersprüche nicht wirklich verstanden hat.
Rede auf der Landeskonferenz der Kommunistischen Partei Chinas über Propagandaarbeit (5. März 1957)
Lenin sagte, daß die konkrete Analyse einer konkreten Situation "das innerste Wesen, die lebendige Seele des Marxismus" ist. Vielen unserer Genossen fehlt ein analytisches Denkvermögen, sie wollen nicht tief in die komplizierten Dinge eindringen, sie nicht wiederholt analysieren und erforschen, sondern ziehen simple Schlußfolgerungen vor, die entweder eine absolute Bejahung oder eine absolute Verneinung darstellen . . . Diesem Zustand muß für die Zukunft abgeholfen werden.
"Unsere Schulung und die gegenwärtige Lage" (12. April 1954), Ausgewählte Werke Mao Tse-tungs, Bd. III
Die Methode, mit der diese Genossen an die Fragen herangehen, ist falsch. Sie blicken nicht auf das Wesentliche und Hauptsächliche, sondern betonen die unwesentlichen und nebensächlichen Dinge. Es muß darauf hingewiesen werden, daß die unwesentlichen, nebensächlichen Fragen nicht ignoriert werden dürfen; sie müssen eine nach der anderen gelöst werden. Doch dürfen sie nicht als wesentlich und hauptsächlich betrachtet werden, sonst würden wir die Orientierung verlieren.
Zur Frage des genossenschaftlichen Zusammenschlusses in der Landwirtschaft (31. Juli 1945)
Die Dinge in der Welt sind kompliziert, sie werden von allen möglichen Faktoren bestimmt. Man muß die Probleme von allen Seiten betrachten und nicht nur von einer einzigen.
"über die Verhandlungen in Tschungking" (17. Oktober 1945). Ausgewählte Werke Mao Tse-tungs, Bd. IV
Diejenigen, die subjektiv, einseitig und oberflächlich an die Fragen herangehen, beginnen nach der Ankunft am neuen Ort sofort, selbstgefällig Anordnungen zu treffen und Befehle zu erlassen, ohne sich über die Lage zu informieren, ohne in die Sache als Ganzes (in ihre Geschichte und ihre gesamten gegenwärtigen Umstände) einzudringen und ohne bis zum Wesen der Sache (ihrem Charakter und ihrem inneren Zusammenhang mit anderen Sachen) vorzudringen - solche Leute werden unweigerlich straucheln.
"über die Praxis" (Juli 1937), Ausgewählte Werke Mao Tse-tungs, Bd. I
Beim Studium irgendeiner Frage muß man sich vor Subjektivismus, Einseitigkeit und Oberflächlichkeit hüten. Subjektivismus - das ist das Unvermögen, an eine Sache objektiv, das heißt materialistisch heranzugehen, worüber ich schon in der Arbeit "über die Praxis" gesprochen habe. Einseitigkeit besteht darin, daß man nicht versteht, eine Frage von jeder Seite zu betrachten. Das bedeutet eben, über den Teil das Ganze zu vergessen, die einzelnen Bäume, aber nicht den Wald zu sehen. Bei einer solchen Vorgangsweise ist es unmöglich, die Methoden zur Lösung der Widersprüche zu finden, ist es unmöglich, die Aufgaben der Revolution zu erfüllen, ist es unmöglich, die einem aufgetragene Arbeit gut zu verrichten, ist es unmöglich, den ideologischen Kampf innerhalb der Partei richtig zu entwickeln. über die Kriegskunst sagte Sun Dsi: "Kennst du den Feind und kennst du dich selbst hundert Schlachten ohne Schlappe." Er sprach von zwei kriegführenden Seiten. We Dscheng, der zur Zeit der Tang-Dynastie lebte, tat den Ausspruch: "Hörst du alle an, dann bist du dir im klaren, schenkst du nur einem Glauben, wirst du im dunkeln tappen." Auch er verstand, daß Einseitigkeit falsch ist. Unsere Genossen gehen jedoch oft einseitig an die Fragen heran und holen sich dabei immer wieder Beulen. Lenin sagte: "Um einen Gegenstand wirklich zu kennen, muß man alle seine Seiten, alle Zusammenhänge und, Vermittlungen` erfassen und erforschen.
Wir werden das niemals vollständig erreichen, die Forderung der Allseitigkeit wird uns aber vor Fehlern und vor Erstarrung bewahren." Wir müssen uns diese Worte Lenins merken. Die Oberflächlichkeit besteht darin, daß man weder die Besonderheiten des Widerspruchs als Ganzes noch die Besonderheiten seiner Seiten in Betracht zieht, daß man die Notwendigkeit leugnet, tief in das Wesen der Dinge einzudringen und die Besonderheiten des Widerspruchs sorgfältig zu studieren, daß man sich mit einer Beobachtung aus der Ferne begnügt, den Widerspruch in groben Umrissen nach der Methode des über-den-Daumen-Peilens bestimmt und ihn hierauf sofort zu lösen versucht (Frage beantwortet, Meinungsstreitigkeiten entscheidet, Arbeiten verrichtet, militärische Operationen leitet. Ein solches Vorgehen kann nur üble Folge nach sich ziehen . . . Einseitigkeit ist ebenso wie Oberflächlichkeit zugleich auch Subjektivismus. Da alle objektiv existierenden Dinge miteinander zusammenhängen und ihre inneren Gesetzmäßigkeiten haben, so ist die Methode derjenigen, die diese Tatsache nicht wahrheitsgetreu widerspiegeln, die die Dinge nur einseitig oder oberflächlich betrachten und deren wechselseitigen Zusammenhang und innere Gesetzmäßigkeiten nicht kennen, notwendigerweise subjektivistisch.
"über den Widerspruch" (August 1937), Ausgewählte Werke Mao Tse-tungs, Bd. I
Einseitigkeit heißt die Dinge in Gedanken verabsolutieren, eine Frage metaphysisch betrachten. Bezüglich unserer Arbeit bedeutet es eine Einseitigkeit, wenn man alles bejaht oder alles verneint. Alles bejahen heißt nur das Gute wahrnehmen und das Schlechte übersehen, nur Lob zulassen, nicht aber Kritik. Wenn man sagt, daß in unserer Arbeit alles gut ist, so entspricht das nicht den Tatsachen. Es stimmt nicht, daß alles gut ist, es gibt noch Mängel und Fehler. Aber es stimmt auch nicht, daß alles schlecht ist, denn das entspricht ebenfalls nicht den Tatsachen. Man muß die Dinge analysieren. Alles verneinen heißt, daß man, ohne eine Analyse vorzunehmen, alles, was man gemacht hat, für verfehlt hält, als ob es an der großen Sache des sozialistischen Aufbaus, an dem großen Kampf Hunderter von Millionen Menschen nichts Gutes gäbe und alles ein einziges Chaos wäre. Viele von jenen, die eine solche Auffassung vertreten, unterscheiden sich zwar von den Leuten, die dem sozialistischen System feindlich gesinnt sind; aber diese Auffassung ist vollkommen falsch, sehr schädlich, sie ist nur geeignet, den Menschen die Zuversicht zu nehmen. Bei der Beurteilung unserer Arbeit alles zu bejahen oder alles zu verneinen, ist gleichermaßen falsch.
Rede auf der Landeskonferenz der Kommunistischen Partei Chinas über Propagandaarbeit (10. März 1957)
Wenn ein Marxist ein Problem behandelt, dann soll er nicht nur die einzelnen Teile, sondern auch das Ganze sehen. Ein Frosch sitzt in einem Brunnen und sagt: "Der Himmel reicht nicht über den Brunnenrand hinaus." Das ist unrichtig, denn der Himmel beschränkt sich nicht auf jenes Stück, das die Brunnenöffnung freigibt. Hätte der Frosch gesagt: "Ein Teil des Himmels ist so groß wie die Umrandung des Brunnens", dann wäre das richtig, denn dies stimmt mit den Tatsachen überein.
"über die Taktik im Kampf gegen den japanischen Imperialismus" (27. Dezember 1935), Ausgewählte Werke Mao Tse-tungs, Bd. I
Wir müssen es erlernen, die Probleme allseitig zu betrachten, nicht nur die Vorderseite der Dinge zu sehen, sondern auch ihre Kehrseite. Unter bestimmten Bedingungen kann Schlechtes zu guten Ergebnissen und Gutes zu schlechten Ergebnissen führen.
"über die richtige Behandlung der Widersprüche im Volke" (17. Februar 1957)
Wir erkennen an, daß im Gesamtverlauf der historischen Entwicklung das Geistige vom Materiellen, das gesellschaftliche Bewußtsein vom gesellschaftlichen Sein bestimmt wird; doch gleichzeitig erkennen wir an und müssen wir anerkennen, daß das Geistige auf das Materielle, das gesellschaftliche Bewußtsein auf das gesellschaftliche Sein, der überbau auf die ökonomische Basis zurückwirkt. Damit verstoßen wir nicht gegen den Materialismus, sondern lehnen wir den mechanischen Materialismus ab und verteidigen den dialektischen Materialismus.
"über den Widerspruch" (August 1937), Ausgewählte Werke Mao Tse-tungs, Bd. I
Jene, die Kriegsoperationen leiten, dürfen nicht im Streben nach dem Sieg die durch die objektiven Bedingungen gezogenen Grenzen überschreiten; innerhalb dieser Grenzen können und müssen sie jedoch aktiv den Sieg anstreben. Die Aktionsbühne des Truppenführers in einem Krieg muß sich auf die objektiven Möglichkeiten gründen; doch auf einer solchen Bühne kann er dann viele klangreiche und farbenprächtige, viele majestätische und kraftvolle Stücke inszenieren.
"über den langwierigen Krieg" (Mai 1918), Ausgewählte Werke Mao Tse-tungs, Bd. II
Das Denken der Menschen muß sich den veränderten Umständen anpassen. Natürlich darf niemand seiner Phantasie freien Lauf lassen, ohne Rücksicht auf die durch die objektiven Umstände erlaubten Bedingungen seine Handlungen planen, gewaltsam Dinge unternehmen, die praktisch undurchführbar sind. Heute geht es jedoch darum, daß noch immer auf vielen Gebieten rechtsopportunistische konservative Ideen herumspuken, so daß unsere Arbeit auf diesen Gebieten mit der Entwicklung der objektiven Situation nicht Schritt halten kann. Die Frage steht heute so, daß viele Leute Dinge für undurchführbar halten, die ohne weiteres vollbracht werden können, wenn man sich darum bemüht.
Vorwort zu "Der sozialistische Aufschwung im chinesischen Dorf" (27. Dezember 1955)
In allen Angelegenheiten müssen wir unser Gehirn gebrauchen und gründlich nachdenken. Ein Spruch besagt: "Ziehe die Brauen zusammen, und du kommst auf eine Idee." Das heißt: Viel Nachdenken gebiert Weisheit. Wenn wir von der in unserer Partei so verbreiteten Praxis des blinden Handelns loskommen wollen, müssen wir die Genossen ermutigen, nachzudenken, die Methode der Analyse zu erlernen und sich die Gewohnheit des Analysierens anzueignen.
"Unsere Schulung und die gegenwärtige Lage" (6. April 1944), Ausgewählte Werke Mao Tse-tungs, Bd. III
Wenn ein Prozeß mehrere Widersprüche enthält, muß einer von ihnen der Hauptwiderspruch sein, der die führende und entscheidende Rolle spielt, während die übrigen nur eine sekundäre, untergeordnete Stellung einnehmen. Infolgedessen muß man sich beim Studium eines zwei und mehr Widersprüche enthaltenden komplizierten Prozesses die größte Mühe geben, den Hauptwiderspruch herauszufinden. Sobald dieser festgestellt ist, kann man alle Probleme leicht lösen.
"über den Widerspruch" (August 1937), Ausgewählte Werke Mao Tse-tungs, Bd. I
Von den beiden Seiten des Widerspruchs ist die eine unweigerlich die Hauptseite, die andere die sekundäre Seite. Die Hauptseite ist jene, die im Widerspruch die führende Rolle spielt. Der Charakter eines Dinges wird im wesentlichen durch die Hauptseite des Widerspruchs bestimmt, die eine dominierende Stellung einnimmt. Diese Lage ist aber nicht unveränderlich: die Hauptseite und die sekundäre Seite des Widerspruchs gehen ineinander über, worauf sich auch der Charakter des Dinges entsprechend ändert.
Ebenda
Wir müssen nicht nur Aufgaben stellen, sondern auch die Frage lösen, mit welchen Methoden diese Aufgaben zu erfüllen sind. Wenn wir die Aufgabe haben, einen Fluß zu überschreiten, können wir das ohne eine Brücke oder ein Boot nicht tun. Wird die Frage der Brücke oder des Bootes nicht gelöst, dann ist es müßig, von einem übersetzen auf das andere Ufer zu reden. Wird die Frage der Methode nicht gelöst, dann ist auch das, was man über die Aufgabe sagt, nur leeres Geschwätz.
"Kümmern wir uns um das Wohl der Massen, achten wir auf die Arbeitsmethoden!" (27. Januar 1934), Auserwählte Werke Mao Tse-tungs. Bd. I
Bei jeder Aufgabe ist es ohne allgemeine Appelle, die sich an alle wenden, unmöglich, die breiten Massen in Bewegung zu bringen. Aber wenn die leitenden Funktionäre sich auf allgemeine Aufrufe beschränken, ohne sich selbst konkret und gründlich mit der Arbeit, zu deren Durchführung sie aufrufen, in einigen Organisationen zu befassen, um, nachdem sie dort einen Durchbruch erzielt und Erfahrungen gesammelt haben, diese Erfahrungen dann bei der Leitung anderer Organisationen auszunutzen, werden sie nicht nachprüfen können, ob ihre allgemeinen Aufrufe richtig sind; sie werden auch den Inhalt dieser Aufrufe nicht bereichern können, und es entsteht dann die Gefahr, daß die allgemeinen Appelle in der Luft hängen bleiben.
"Einige Fragen der Führungsmethoden" (1. Juni 1941), Ausgewählte Werke Mao Tse-tungs, Bd. III
Kein leitender Funktionär kann allen seinen Institutionen eine allgemeine Anleitung geben, ohne bei einzelnen Mitarbeitern und einzelnen Vorkommnissen in den einzelnen ihm unterstehenden Institutionen konkrete Erfahrungen gesammelt zu haben. Diese Methode muß überall gefördert werden, damit die leitenden Funktionäre aller Ebenen sie anzuwenden erlernen.
Ebenda
In keinem Gebiet können gleichzeitig mehrere zentrale Aufgaben bestehen; innerhalb eines bestimmten Zeitabschnitts kann es nur eine zentrale Aufgabe geben, die durch andere, zweit- und drittrangige Arbeiten ergänzt wird. Deshalb muß der Hauptverantwortliche unter Berücksichtigung der Geschichte und der Umstände des Kampfes in seinem Gebiet jeder Arbeit den ihr gebührenden Rang zuweisen; er darf nicht ganz ohne eigene Pläne handeln und sich, wie gerade die Weisungen von oben eintreffen, unüberlegt einer Aufgabe nach der anderen zuwenden, das würde zu einer Vielfalt von "zentralen Aufgaben", zu Verwirrung und Unordnung führen. Die übergeordneten Organe dürfen ihrerseits den untergeordneten Stellen nicht eine ganze Reihe von Arbeiten gleichzeitig übertragen, ohne sie nach ihrer Wichtigkeit und Dringlichkeit zu differenzieren und ohne auf das, was im Mittelpunkt steht, hinzuweisen; denn das würde in der Arbeit der untergeordneten Stellen Verwirrung hervorrufen und es ihnen unmöglich machen, die vorgesehenen Ergebnisse zu erzielen. Es gehört zur Führungskunst, daß der leitende Funktionär in übereinstimmung mit den historischen Bedingungen und jeweiligen Umständen im betreffenden Gebiet sowie unter Berücksichtigung der Gesamtsituation seine Pläne ausarbeitet und für jeden Zeitabschnitt den Schwerpunkt und die Anordnung der Arbeiten richtig bestimmt, sodann diese Entscheidung beharrlich in die Tat umsetzt, wobei er sicherzustellen hat, daß bestimmte Resultate erzielt werden.
Ebenda
Man muß beständig den Fortgang der Arbeit unter Kontrolle halten, Erfahrungen austauschen, Fehler korrigieren; man darf nicht monatelang, ein halbes Jahr oder gar ein Jahr warten, ehe man eine Versammlung abhält, um das Gesamtresultat zusammenzufassen, eine Generalbilanz zu ziehen, alle Fehler auf einmal zu berichtigen. Dann wäre der Schaden zu groß, wogegen er geringer ist, wenn man die Korrektur beizeiten vornimmt.
"über die Industrie- und Handelspolitik" (27. Februar 1948), Ausgewählte Werke Mao Tse-tungs, Bd. IV
Warte nicht, bis sich die Probleme angehäuft haben und viel Unheil angerichtet ist, um sie erst dann zu lösen. Die Leitung muß der Bewegung unbedingt vorangehen, darf nicht hinter ihr zurückbleiben.
Vorbemerkung zum Artikel "Saisonkontrakte" (1955), in: Der sozialistische Aufschwung im chinesischen Dorf, Bd. III
Was wir brauchen, ist Begeisterung, aber auch Besonnenheit, ist sowohl intensive wie gut geregelte Arbeit.
"Strategische Probleme des revolutionären Krieges in China" (Dezember 1936), Ausgewählte Werke Mao Tse-tungs, Bd. I
[ 本帖最后由 linxun812 于 2008-12-16 22:39 编辑 ] |
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