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发表于 2009-8-24 14:15
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13. Hector macht sich nützlich
Das Hotel war sehr hübsch. Es war ein schönes Anwesen mit vielen blühenden Bäumen, kleinen Bungalows anstelle der Zimmer und einem großen Swimmingpool, der sogar unter einer kleinen Holzbrücke hindurchführte. Aber man spürte doch, dass es wenig anders war als in einem Hotel,in dem die Leute bloß ihren Urlaub verbrachten. Es begann schon damit, dass am Eingang ein Schild informierte: >>Wir bitten unsere werten Gäste und ihre Besucher, das Hotel nicht mit Waffen zu betreten. Bitte verständigen Sie die Rezeption.<< Im Innern des Hotels sah man Weiße in Uniform (in einer drolligen Uniform mit Shorts), die an der Bar etwas tranken. Sie gehörten zu einer Art kleiner Armee, die alle Länder der Welt zusammengebastelt hatten, um in diesem Land wenigstens ein bißchen Ordnung herzustellen. Aber weil das Land nicht besonders wichtig war, hatte letztendlich niemand sehr viel Geld für diese Armee hergeben wollen. So war die kleine Armee gerade mal groß genug, sich selbst zu schützen; sie schaffte es nicht, viel Ordnung herzustellen, selbst wenn sie sich alle Mühe gab.
All dies wurde Hector von einem Herrn an der Bar erklärt. Er war ein Weißer, aber er trug keine Uniform. Er war eher angezogen wie Edouard zum Wochenende: ein schönes helles Hemd, eine gut gebügelte Hose, Schuh wie die,mit denen man Golf spielen geht, und eine Uhr,die gewiß so teuer gewesen war wie die von Ying Li. (Hector mußte jetzt bei einer Menge Sachen an Ying Li denken.)
Der Herr war Ausländer, sprach Hectors Sprache aber sehr gut, und er trank nichts als Sprudelwasser. Und war komisch war, er hieß beinahe so wie Edouard, nämlich Eduardo! Hector fragte ihn, aus welchem Land er komme, und Eduardo sagte es ihm. Es war ein Land, das keinen besonders guten Ruf hatte, weil man dort fast überall Pflanzen für ein sehr schlechtes aufputschendes Medikament heranzog, das in Hectors Land absolut verboten war und in allen anderen Ländern der Welt übrigens auch. Daher waren viele Leute bereit, für dieses Medikament einen gewaltigen Preis zu zahlen. Natürlich war es nicht Eduardos Schuld, dass er in jenem Land geboren war, also tat Hector, als wäre das überhaupt nicht von Bedeutung; er wechselte das Thema und fragte ihn, womit er sich heutzutage befasse. Eduardo schaute Hector an, und wie wir schon gesagt haben, spürten die Leute immer schnell, dass Hector kein Bösewicht war, und solche schlauen Füchse wie Eduardo spürten das natürlich besonders schnell. Also antwortete er lachend: >>Landwirtschaft!<<
Hector fand das interessant für seine Untersuchung. Er fragte Eduardo, was im Leben ihn glücklich mache. Eduardo dachte ein wenig nach und sagte: >>Wenn ich sehe, dass meine Familie glücklich ist, und wenn ich weiß, dass es meinen Kindern an nichts mangelt.<<
Eduardo hatte schon große Kinder, und er hoffte, sie zum Studium in das Land schicken zu können, in dem es die meisten Psychiater der Welt gab. Hector fragte ihn, ob ihn der Gedanke nicht quäle, dass andere Familien vielleicht sehr unglücklich waren, weil ihre Kinder das schlechte aufputschende Medikament nahmen, welches Eduardo fabrizierte (Hector hatte natürlich begriffen, was Sache war).
Diesmal überlegte Eduardo nicht lange: >>Wenn sie das nehmen, dann ist ihre Familie sowieso schon hinüber. Ihre Eltern kümmern sich nicht um sie, sondern denken bloß ans Geldverdienen oder an Sex, da ist es doch kein Wunder, wenn ihre Gören allen möglichen Quatsch anstellen!<<
>>Das stimmt<<, sagte Hector.
Er fand nicht unbedingt,dass es stimmte, aber wenn ein Psychiater sagt >>Ja, das stimmt!<<, heißt das nichts weiter als >>Ich habe Sie verstanden<<. Aber er wies Eduardo darauf hin, dass es auch viele arme Leute gab, die dieses schlechte Medikament nahmen und sich damit ihr Leben noch schlimmer machten.
>>Ich schaffe ja die Nachfrage nicht<<, sagte Eduardo, >>ich befriedige sie bloß.<<
Hector antwortete, er verstehe das, aber er dachte trotzdem, dass Eduardo sein Glück und das Glück seiner Familie aus dem Unglück der anderen machte. Aber zugleich sagte er sich, dass Eduardo selbst in ein Land hineingeboren war, das insgesamt wie eine sehr schlechte Familie war.
Im übrigen hatten Hectors Fragen Eduardo vielleicht ein bißchen genervt, denn er bestellte einen Whisky, und der schwarze Barmann stellte ihn auf den Tresen. Womöglich finden Sie, dass wir nicht gerade viel über die Schwarzen gesprochen haben, und das in einem Land, wo alle schwarz sind, aber das liegt daran, dass in dieser Bar nur die Kellner, der Barmann und der Portier schwarz waren und dass sie überhaupt nichts sagten. Reden taten nur die Weißen, die Kunden-Eduardo, Hector und die Jungs in ihren Shorts.
Als Hector berichtete, dass er Psychiater sei, schien das Eduardo sehr zu interessieren. Er erzählte, seine Frau sei noch immer ziemlich unglücklich, und dabei fehle es ihr wahrhaftig an nichts. Also habe der Doktor aus seinem Heimatland verschiedene Pillen auf probiert, aber keine von ihnen habe wirklich geholfen. Was dachte wohl Hector darüber?
Hector erkundigte sich nach dem Namen dieser Pillen. Eduardo meinte, er habe das Rezept auf dem Zimmer, und ging es holen. Hector trank währenddessen seinen Whisky (denn auch für ihn hatte Eduardo einen bestellt) und begann sich mit dem Barmann zu unterhalten, der Isidore hieß. Hector fragte ihn, was ihn im Leben glücklich mache. Isidore lächelte und sagte dann: >>Meine Familie,und dass es ihr an nichts fehlt.<<
Hector wollte wissen, ob das alles war.
Isidore überlegte und fügte dann hinzu: >>Und auch, dass ich von Zeit mein zweites Büro besuche!<<
Welche Art von Arbeit war das in diesem zweiten Büro? Idisore mußte lachen und wollte es Hector erklären, aber da kam Eduardo mit dem Rezept für seine Frau zurück.
Hector schaute es sich an und fand, dass es ein ziemlich schlechtes Rezept war. Der lokale Psychiater hatte die drei großen Sorten von psychiatrischen Medikamenten gleichzeitig verschrieben, aber keine von ihnen in der passenden Dosis, und so konnte das der Frau von Eduardo wahrscheinlich nicht richtig helfen. Hector stellte Eduardo noch einige Fragen, um herauszubekommen, an welcher Art von Traurigkeit die Dame litt, und er verstand ziemlich schnell, welche Pillensorte bei ihr am besten wirken mußte. Er erinnerte sich auch an einen guten Psychiater aus Eduardos Land, den er einmal auf einem Kongress getroffen hatte. Es war normal, dass Eduardo ihn nicht kannte, denn dieser Psychiater arbeitete in einem Krankenhaus und trug Socken in den Sandalen, wohingegen Leute wie Eduardo eher Ärzte kennen, die solche Schuhe trugen wie sie selbst. Hector nannte Eduardo den Namen des Psychiaters und den Namen der Pille, die sie unterdessen ausprobieren sollten. Eduardo notierte sich alles mit einem schönen Federhalter, der so aussah, als wäre er aus purem Gold.
In diesem Moment kam Jean-Michel herein, und als er Hector mit Eduardo reden sah, zog er ein seltsames Gesicht. Hector wollte Eduardo Jean-Michel vorstellen, aber Jean-Michel schien es ziemlich eilig zu haben und machte sich mit Hector davon, während sich Eduardo noch bedankte und verabschiedete.
Im Auto fragte Jean-Michel Hector, ob er wisse, mit wem er da geredet habe.
Hector meinte, mehr oder weniger ja. Und Jean-Michel sagte: >>Das ist einer von diesen Typen, die das Land noch tiefer in die Scheiße ziehen!<<
Marcel sagte nichts, aber man spürte, dass er derselben Meinung war.
Hector entgegnete darauf nichts, denn er war gerade damit beschäftigt, in sein Notizbuch zu schreiben:
Lektion Nr. 9: Glück ist, wenn es der Familie an nichts mangelt.
Lektion Nr. 10: Glück ist, wenn man eine Beschäftigung hat, die man liebt.
Er erklärte Jean-Michel, dass der Barmann des Hotels noch in einem zweiten Büro arbeite. Darüber mußten Jean-Michel und Marcel lachen, und Marcel erklärte, dass der Ausdruck >>ein zweites Büro haben<< hierzulande einfach bedeutete, dass man zusätzlich zu seiner Frau noch eine gute Freundin hatte.
Da mußte Hector gleich an Ying Li und an Clara denken, und er sagte eine Weile gar nichts mehr.
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