本帖最后由 澄澈 于 2009-8-9 18:37 编辑
Jim war schon da und unterhielt sich mit dem Strandwächter Andrew, einem Schwarzen von über achtzig, der aber von allen Leuten, die ich kenne, noch immer am besten mit einem Netz umgehen kann. Jim, seine ausgefranste Fischermütze in den Nacken geschoben, lächelte, als ich zu ihnen trat, und mir fiel auf, daß die Jahre zwar vieles an einem Mann verändern können, nicht aber sein Lächeln oder seine Augen. Er wies mit dem Kopf auf das leichte Gewehr, das ich trug, fast ein Spielzeug. „Nur ein Gewehr heute?“
„Heute mach’ ich mir’s bequem“, sagte ich, „und sehe zu, wie du vorbeischießt.“
Es hatte seine Gründe, wenn ich Jim das Gewehr überließ. Für den Bootssteuerer ist die Klapperrallenjagd eine strapaziöse Sache, Es ist verboten, dabei den Motor zu benutzen. Man muß also schieben, staken oder paddeln, manchmal gegen Wind und Strömung und häufig durch Binsendickicht. Und ich fürchtete, daß Jim dieser Anstrengung nicht gewachsen war. Ein merkwürdiger Rollentausch. In unseren Kindertagen hatte nämlich Jim, der älter und stärker war als ich, mir häufig genug beistehen müssen. Jetzt hatte sich das Blatt gewendet.
Andrew hielt das Boot, während wir einstiegen. Die Gegend, in der ich jagen wollte, lag acht bis zehn Kilometer entfernt, weit unten an den einsamen Bänken. Hier gab es einige Wasserläufe, wo das Besengras besonders hoch stand; dort waren die Vögel zu finden. Bei Vollgas brauchten wir für die Strecke fünfzehn Minuten, vielleicht soger weniger, wenn die Flut hoch genug war, daß wir den Weg über die Sümpfe abkürzen konnten.
Jim saß in Fahrtrichtung, die Schultern ein wenig gebeugt, und ich wußte, das die Landschaft, die an uns vorbeiflog, in ihm die gleichen Erinnerungen wachrief wie in mir: die Stelle, an der wir den großen Hammerhai an Land gezogen, das Steilufer, wo wir das Indianerskelett gefunden, die Kiefer, auf der die Fischadler ihr Nest gehabt hatten. Es war, als blickte man durch ein umgedrehtes Fernglas, alles war klar und winzig und weit entfernt. Jetzt kamen wir in die Jahre und waren anders. Was sich aber nicht verändert hatte, war der immerwährende Wechsel im Anblick von Himmel und Meer, der Rhythmus der Gezeiten, die klingende Stille und die stolze, erhabene Einsamkeit ringsum. Und dafür waren wir dankbar.
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