Himmelfahrt - Bedeutung eines Feiertages (21.05.2009)
本帖最后由 阿芬 于 2009-5-18 15:52 编辑Christi Himmelfahrt wird in den meisten deutschen Familien auch als "Vatertag" oder "Herrentag" begangen. Was es mit der christlichen Bedeutung auf sich hat, bringen wir Ihnen hier noch einmal näher.
Mit Christi Himmelfahrt feiern Christen das Fest der Thronbesteigung Christi. Erwartet wird, dass der fortgegangene Jesus auch wiederkommen wird - für Christen ist dieser Tag einerseits ein Tag der Hoffnung und der Erwartung auf, andererseits ist er mit Unsicherheit und Zweifel verbunden.
Für das Datum der Himmelfahrt maßgebend sind die 40 Tage, die nach der Auferstehung, also nach Ostern, vergingen, wie sie die Apostelgeschichte 1,3 erzählt. Die Zahl 40 erinnert dabei an die 40 Fastentage vor Ostern und an die Zeit des Verrats, der Büße und der Erlösung.
Interessanterweise kennen andere Himmelfahrtberichte diese Zeitangabe nicht. Benutzt sie der Autor der Apostelgeschichte, so muss er um die kultische Relevanz der Zahl 40 gewusst haben, wie sie auch das Alte Testament kennt. Den 40-tägigen Wüstenaufenthalt Jesu nach seiner Taufe kennen mit der genauen Zeitangabe auch die anderen Evangelien.
Die "Goldene Legende" (Legenda aurea), eine mittelalterliche Legendensammlung,
bringt noch diese Gegenüberstellung: "Dass Christus vierzig Stunden im Grab gelegen, das war die Trübsal; und dass er in vierzig Tagen nach seiner Auferstehung den Jüngern erschienen, das war der Trost".
Biblische Erzählungen - nicht alle überliefern Christi Himmelfahrt
Die Art und Weise der Himmelfahrt wird sehr unterschiedlich berichtet. Die Apostelgeschichte im Kapitel 1 lässt Christus die Jünger um sich versammeln, an einem nicht näher genannten Ort, der erst rückblickend als der "sogenannte Ölberg" bezeichnet wird, "nahe bei Jerusalem". Von dort aus sprach Jesu nun zu den Jüngern und "ward emporgehoben, nach dem sie es sahen, und eine Wolke nahm ihn auf".
Bei dem Evangelisten Matthäus versammelt Jesus seine Jünger zum letzten mal "auf einem Berg in Galiläa", wo er ihnen den Aussendungsbefehl gibt, ohne dass aber von einer Himmelfahrt die Rede ist (Mt. 28,16 – 20). Wie der originale Schluss des Markus-Evangeliums nur die Verkündigung der Auferstehung kennt, durch den Engel an die Frauen, nicht aber die Erscheinung des Auferstandenen, so ist hier auch keine Himmelfahrt bezeugt.
Lukas erzählt im Evangelium die Himmelfahrt anders als in der Apostelgeschichte. In Lukas 24,50 f. führt Jesus seine Jünger nach Bethanien und segnet sie. "Und es geschah, indem er sie segnete, schied er von ihnen und ward emporgetragen in den Himmel, und sie verehrten ihn fußfällig". Nur gibt es für diesen Satz auch Handschriften, die mit den Worten enden "... schied er von ihnen" und die Himmelfahrt nicht erwähnen.
Das Johannesevangelium bringt die Himmelfahrt als Bericht nicht, wohl aber in verheißenden Worten Jesu: "Niemand ist emporgestiegen in den Himmel, außer der, welcher vom Himmel herabstieg, des Menschen Sohn." (Joh. 3,13) Und als der Auferstandene spricht Jesus zu Maria Magdalena: "Ich steige auf zu meinem Vater und eurem Vater und zu meinem Gott und eurem Gott." (Joh. 20,17)
http://www.mdr.de/nah_dran/1391816.html
Bildliche Darstellungen der Himmelfahrt
Neben der ältesten Ikonographie (= Wissenschaft von der Beschreibung und Bedeutung von Symbolen und Inhalten der Bildenden Kunst) die Christi Himmelfahrt in die Auferstehungsszene des Ostersonntags einbeziehen, bringt der Rabula-Kodex von 586 ein frühes Beispiel der nur für sich stehen Himmelfahrts-Szene. In einem Kreis (Mandorla) stehend, von Engeln assistiert, fährt Jesus gen Himmel. Zu Füßen liegen die ausgebreiteten Schwingen eines Pfaus, zwischen die auch noch Räder eingezeichnet sind. Diese Räder nehmen die Bildvorlage von Elias Himmelfahrt auf, da dieser in einem Feuerwagen gen Himmel fuhr (2.Kön.2,11).
Der Pfau, als das himmelwärts tragende Vogeltier, hat sein Vorbild in den Funeralien des römischen Kaisers, wobei allerdings die Kaiser von einem Adler, nur die Kaiserin von einem Pfau gen Himmel getragen wird, wie dies römische Münzen zeigen.
In die christliche Symbolik geht der Pfau als das Zeichen der Unsterblichkeit ein.
Der Miniatur-Maler erfand Maria dazu - die Legende Aurea erinnert an die Fußstapfen
In einem wichtigen Punkt verändert die Miniatur im Rabula-Kodex jede vorhandene Textvorlage, da sie in die Mitte der nach oben blickenden Jüngerschar die Gottesmutter Maria stellt. Von ihrer Anwesenheit spricht kein Text, aber sie dauert durch alle Zeiten fort. Eine erkennbare Ortsbezeichnung ist nicht angegeben, nur im Hintergrund eine mehrgipflige Gebirgslandschaft. Aber in Zukunft festigt sich der Bildtyp, der als Ort der Himmelfahrt einen Berg angibt.
Mit Beginn des 11. Jahrhunderts tritt in das Bild noch eine Bemerkung aus der "Goldenen Legende" ein, "dass in der Stätte, da Christus auffuhr, man seine Fußstapfen auf dem Boden sieht". Fing man nun an, Christi Fußabdrücke deutlich auf den Berggipfel einzuzeichnen, entschwindet zugleich seine ganzfigurige Darstellung. Nur noch sein Unterkörper, dann schließlich nur noch die Füße erscheinen in Bildrahmen, so auch in Albrecht Dürers "Kleiner Passion", der Holzschnittfolge von 1515.
In der Fritz v. Uhde eigenen Art, den Menschen um 1900 Leben und Wirken Christi ins schlicht Alltäglich-Begreifliche zu übersetzen, malt er in sehr ergreifender Weise Christi Abschied von der Welt als einen zum Horizont hin sich verlierenden Weg auf, auf dem Jesus davon schreitet, von den Jüngern abgewandt. 本帖最后由 阿芬 于 2009-5-18 15:25 编辑
Christi Himmelfahrt bei Rilke und die kuriose Schilderung eines Mönches
So erhaben und oft auch ausführlich die Dichtung Christi Himmelfahrt als Thema aufnimmt, so findet sich auch hier eine sehr knapp formulierte, modern erfasste Version dessen, was Christi Himmelfahrt für Glauben und Verkündigung bedeuten kann. Der evangelische Theologe Rudolf Boltmann nimmt in diesem Verständnis die Worte auf, die Rainer Maria Rilke in den "Sonetten an Orpheus" 1. Teil, Gedicht 5 schreibt: "In dem sein Wort das Hiersein übertrifft, ist es schon dort, wohin ihr's nicht begleitet."
Nicht ganz ohne den Anflug des Kuriosen ist heute die Himmelfahrtschilderung zu lesen, die 865 Mönch Otfried von Weißenburg im "Evangelienbuch" schreibt. Er baut eine Reise von kosmischen Stationen auf, die auch dem heutigen, an kosmische Dimensionen gewöhnten Leser den Atem nimmt: "Bald ließ er hinter sich das Erdenrund und flog / über Sonne und Mond. Dann zog / er auf geneigten Himmelsbahnen / dahin, auf der die zwölf Sternenbilder stahn. / Über das Siebengestirn und die beiden Wagen hin, / zwischen denen der Drache sich windet hin. / An Saturn vorbei, der träge schleicht, / an den Polarstern, der nicht vom Orte weicht. / Kein Stern fürwahr zu ferne stand, / dass Christi Fuß nicht zu ihm fand." Nach dieser Himmelsreise schließt das Gedicht erstaunlicherweise: "Doch bald war er kaum noch zu erspähen, / auf der Wolken Gipfel ward er zuletzt gesehn."
Musikalische Höllen- und Himmelsfahrten
In der Musik kann sich auch der Zusammenhang von Auferstehung und Himmelfahrt vollziehen, daneben aber auch von Höllen- und Himmelfahrt Jesu Christi. Ein solches dramatisches Werk, mit Chören und Instrumenten, verfasst Johannes Klaj, Nürnberg, 1644.
Das Oratorium eines Anonymus in Rudolstadt zieht 1690 Himmelfahrt und Pfingsten zusammen, "Himmelfahrt Christi und Sendung des Heiligen Geistes". Johann Sebastian Bach schreibt für Himmelfahrt vier Kantaten, darunter Kantate Nr. 11, "Lobet Gott in seinen Reichen", von Bach bezeichnet als "Oratorium zum Fest der Himmelfahrt Christi", mit harmonisierten Evangelientexten.
Auch die modern avantgardistische Musik nimmt das Thema auf, so Oliver Messiaen in seinen "Vier sinfonischen Meditationen für Orgel und Orchester auf Himmelfahrt", 1923/33 geschrieben. Meditation 1 heißt "Christi Majestät erbittet vom Vater ihre Herrlichkeit", musikalisch gemischt aus gregorianischer und hinduistischer Melodik. Die zweite Meditation "Heitere Halleluja einer Seele, die den Himmel begehrt" nennt sich frisch und orientalisch. Die dritte Meditation "Halleluja auf der Trompete, Halleluja auf dem Zimbal" bleibt ohne weitere musikalische Bezeichnung. Mit melodischen Strukturen in der Fünftonfolge, der Pentatonik, schließt die vierte Meditation "Gebet Christi, wie er zu seinem Vater aufsteigt" ...
http://www.mdr.de/nah_dran/1391568.html
LITURGIE
Die Liturgie des Himmelfahrttages gestaltet sich als ein Fest bereits seit dem 4. Jahrhundert. Heute Wortgottesdienst und Mess- oder Abendmahlsfeier, wurde der Gottesdienst bis in das 19. Jahrhundert hinein auch mit dramatischen und szenischen Elementen gefüllt. Drastisch anschaulich führte sich die Himmelfahrt vor, wenn nach Lesung des Evangeliums eine Christusfigur oder ein Christusbild an einem Strick zur Kirchendecke hinaufgezogen wurde und dort verschwand. Schließlich, in Verbindung mit der Höllenfahrt, ein lautes Rumoren und Poltern auf dem Kirchboden einsetzte, um den Kampf mit dem Teufel bei Christi Ankunft zu demonstrieren, bis zum Zeichen des Sieges eine Teufelspuppe aus dem Loch der Kirchendecke herabgeworfen wurde. Es konnten zum Zeichen des fröhlichen Sieges auch Blumen oder kleine süße Gaben sein, die über die Gemeinde von oben fielen.
Ganz ohne Hinwendung zum Ort der Himmelfahrt, einem Berg, bleibt bis heute die Feier des Himmelfahrttages nicht. Die vor dem II. Vatikanischem Konzil gültige Anweisung weist darauf hin, dass "die Laudes" (Lobgesänge) nach der Frühmesse möglichst auf einem Berg gebetet werden, im Geist auf dem Ölberg." Auch die evangelische Kirche respektiert die Feier auf dem Berg.
Dieser Akzent in der Beteiligung der Feier auf dem Berg lebt aus der neutestamentlichen Tradition, dass sich Jesus ausschließlich mit seinen Jüngern auf dem Berg versammelte. Auch die Lobgesänge der katholischen Liturgie an Himmelfahrt waren ursprünglich nur Männern offen. Das Wissen um die Bevorzugung und Ausschließlichkeit männlicher Teilnehmer bei der Bergwanderung zu Himmelfahrt ist Voraussetzung, um im Volksbrauch Ursprung und Sinn dessen zu begreifen, was man eine "Herrenpartie" zu Himmelfahrt nennt. Also führt ein gerader Weg vom liturgischen Brauch zum volkstümlichen...
Aus "Der Festkreis des Jahres" Georg von Gynz-Rekowski
Quelle: http://www.mdr.de/nah_dran/1389617.html#absatz4 中文叫 耶稣升天节, 大家节日快乐!
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